Bergedorf. Im Streit um die Windkraftanlagen in Bergedorf hat der Senat eingelenkt. In der Sitzung des Umweltausschusses gab die SPD bekannt, dass die für nächste Woche angesetzte Expertenanhörung auf Herbst verschoben wird. Der Senat wolle sich mehr Zeit für eine Prüfung nehmen, sagte Fraktionschef Andreas Dressel.

„Wir klopfen noch einmal Punkt für Punkt ab und setzen uns sehr ernsthaft mit allen Bedenken aus Bergedorf auseinander.“ Von einem Einlenken wollte Dressel selbst nicht sprechen. Es gehe vielmehr ums „Zuhören und Berücksichtigen“. Es stehe nämlich außer Frage, dass „Hamburg seinen Beitrag zur Energiewende leisten“ müsse. Die Opposition begrüßte das Aussetzen der Anhörung, „vor allem, da die Ankündigung das Durchbügeln der Flächennutzungsplanänderung ohne Rücksicht auf die bürgerliche Wehr der Bergedorfer vorsah“, sagte die umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Birgit Stöver. Wer die Energiewende erfolgreich umsetzen wolle, könne sie nicht gegen die Anwohner durchsetzen.

Bei einem Bürgerentscheid hatten sich die Bergedorfer mehrheitlich gegen größere Windkraftanlagen in ihrem Bezirk ausgesprochen und folgten der Vorlage einer Bürgerinitiative. Nur 33 Prozent stimmten für die von SPD, Grünen, Linken und Piraten beschlossene Vorlage der Bezirksversammlung. Das Ergebnis ist nicht rechtlich bindend. Es geht als Empfehlung an die Umweltbehörde. Die Bürgerschaft kann sich noch darüber hinwegsetzen. Dressel zufolge sind Tragfähigkeit und Rechtssicherheit das Ziel.