Barmbek-Süd. Einige Eltern der Kinder an der Grundschule Humboldtstraße in Barmbek-Süd sind entsetzt: Direkt gegenüber beherbergt ein unscheinbarer Klinkerbau seit einigen Monaten ein Bordell.

Einzig die Klingelschilder des Bordells deuten auf die Etablissements in mehreren Appartements hin. Eltern informierten Schulbehördensprecher Peter Albrecht und berichteten von leicht bekleideten Damen, die in Begleitung von Männern in dem Haus ein- und ausgingen.

Die Behörde wolle nun aktiv werden: „Wir haben gerade erst davon erfahren und tun nun alles, was in unserer Macht steht“, sagt Peter Albrecht. Zu allererst sei jetzt aber der Bezirk Hamburg-Nord gefragt, der unter anderem prüfen müsse, ob das Bordell überhaupt offiziell genehmigt sei und welche Nutzung der Bebauungsplan ursprünglich vorsehe.

„Im Zweifel ist das Bordell rechtswidrig, weil es sich in einem Wohngebiet befindet“, sagt Thomas Domres, Fraktionschef der SPD im Bezirk Hamburg-Nord. „In der Vergangenheit hat das Bezirksamt in ähnlichen Fällen schnell reagiert und die Etablissements ausgehoben.“

Schulbehörde sucht jetzt das Gespräch mit allen Beteiligten

Laut Schulbehörden-Sprecher Albrecht stehe auch der Eigentümer, der die Appartements vermietet habe, in der Verantwortung. „Aus unserer Sicht aber ist ein Bordell in unmittelbarer Nähe einer Grundschule nicht haltbar und unzumutbar“, sagte Peter Albrecht. Daher werde auch die Schulbehörde das Gespräch mit allen Beteiligten suchen.

Die dreizügige Grundschule mit einer Vorschulklasse hat 242 Schüler und Schülerinnen in zwölf Klassen. Nach Angaben auf der Internetseite der Schule sollen im Frühjahr 2014 die Bauarbeiten für einen Neubau beginnen.