Noch viele unbesetzte Stellen. Hamburger Senat soll mehr tun, um den Fachkräftemangel zu beheben. Einige Verbände sehen große Probleme auf die Ganztagsschulen zukommen.

Hamburg. Noch immer fehlen Erzieher für die Nachmittagsbetreuung an den Schulen. Wie viele Pädagogen tatsächlich nach den Sommerferien zusätzlich benötigt werden, bleibt unklar, weil nicht alle Kooperationspartner an den Schulen mit ganztägiger Bildung und Betreuung (GBS) Zahlen liefern. Das geht aus der Antwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor. Die Partei fordert den Senat nun dringend auf, die Träger mit einer offensiven Kampagne bei der Fachkräftegewinnung zu unterstützen.

Fest steht: Wenn nach den Sommerferien weitere 60 Grundschulen als Ganztagsschulen starten und damit 190 Grundschulen ganztägige Bildung und Betreuung anbieten, gibt es Engpässe bei Erziehern, Sonder-, Sport- oder Sozialpädagogen. Allein der größte Kita-Träger der Stadt, die Elbkinder Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten, schätzt für das kommende Schuljahr einen Gesamtbedarf von 315 Mitarbeitern für sich, darunter 170 Erzieher und 40 Sozialpädagogen. Momentan sind insgesamt 241 Fachkräfte in der Nachmittags-, Anschluss- und Ferienbetreuung beschäftigt. Wie berichtet, sehen einige Verbände aufgrund des Fachkräftemangels große Probleme auf die Ganztagsschulen zukommen. Der Eimsbütteler Turnverband (ETV), der nach den Ferien dann die Betreuung an fünf Schulen organisiert, benötigt dafür 60 zusätzliche Pädagogen. Mit 35 Fachkräften seien bereits Arbeitsverträge geschlossen worden. Beim ETV ist man noch zuversichtlich und geht davon aus, dass die derzeit noch fehlenden 25 Erzieher, Sonder- oder Sportpädagogen bis zum Beginn der Nachmittagsbetreuung am 1. August noch eingestellt werden können. Die Rudolf-Ballin-Stiftung gibt einen Bedarf von 35 pädagogischen Mitarbeitern an.

Laut Senat habe es seitens der Träger keine Problemmeldungen gegeben. "Einen Plan für den Fall, dass binnen der nächsten drei Monate nicht genügend Fachkräfte eingestellt werden können, hat die zuständige Behörde jedoch nicht", kritisiert Christoph de Vries, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion.