Zwei Unternehmer verkaufen bereits im Jahr rund 15.000 Flaschen der Marke Bazic. Ende 2013 wollen sie Gewinn schreiben. Dabei begann alles aus einer Schnapslaune heraus.

Hamburg. Hans Rösch und Lars-Oliver Fuhse versprühen Goldgräberstimmung, Gründergeist und zurückhaltende Hemdsärmeligkeit. Beide verbindet die Liebe zu Hamburg. Aus einer Schnapslaune heraus beschlossen der ehemalige Snowboardprofi Rösch und der Grafiker Fuhse, einen Hamburger Wodka zu kreieren. "Wir stellten damals fest, dass es keine Spirituose gibt, die für Hamburg steht - vielleicht mit Ausnahme des Helbing Kümmel", erzählt der 42-jährige Marketingexperte Rösch.

Das war 2003. Sie begannen mit einem befreundeten Brennmeister aus Norddeutschland, Rezepturen auszuprobieren, entwickelten ein Logo, gründeten F&R Liquor, investierten 120.000 Euro Eigenkapital. Fein und rein sollte das Produkt sein, das die Tradition Russlands und die Urbanität Hamburgs vereint. Da passte es umso besser, dass sich die ukrainische Praktikantin den Namen "Basic" mit Z notierte. "Das fanden wir sehr charmant, weil es eine schöne Verbindung zum russischen Ursprung schafft", erzählt Fuhse.

Nach einem Jahr Entwicklungszeit brachten die beiden ihren Wodka in Hamburger Barregale. "Wir sind Klinken putzen gegangen, haben das Ganze auf so einer Guerilla-Ebene aufgebaut und die Resonanz war gut", sagt der 47-jährige Fuhse. Denn schon damals war den beiden klar, dass der Markt umkämpft ist. "Wir wollen nicht mit den großen Marken konkurrieren, sondern mit unserem Produkt überzeugen, dass für höchste Qualität und Hamburg steht", sagt Rösch. Fünffach destilliert aus reinem deutschem Weizen ist der 40-prozentige Wodka - und mit Viva-Con-Agua-Quellwasser gebrannt, der Initiative, die mit einem Großteil ihres Gewinns weltweit Trinkwasserprojekte unterstützt. Destilliert wird mittlerweile in Rheinland-Pfalz.

Die beiden verkaufen ihren Wodka in eigens designten und produzierten Flaschen, auf denen der Schriftzug Bazic gekrönt von einem roten Stern prangt. In mehr als 100 Bars in Hamburg, in einigen in München, Berlin und Frankfurt wird der Wodka ausgeschenkt, ausgewählte Supermärkte der Stadt führen ihn im Sortiment. 15.000 Einheiten, also 0,7- und Ein-Liter-Flaschen, haben sie 2012 verkauft, mindestens 35.000 sollen es in diesem Jahr werden. Damit wollen die Geschäftsführer den Umsatz von 150.000 Euro auf bis zu 300.000 Euro steigern. "Ende des Jahres soll etwas für uns übrig bleiben", sagt Rösch. Noch führen die beiden Pioniere ihre Mission im Nebenjob.