Schleswig-Holstein droht Lehrermangel. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) konnten die Schulen bereits in diesem Sommer viele freie Lehrerstellen nur mit Notpersonal besetzen.

"Die Qualität des Unterrichts wird sich in den nächsten Monaten drastisch verschlechtern", warnte der GEW-Landesvorsitzende Matthias Heidn.

Das Schulministerium habe die Lücke mit Nachwuchspädagogen gestopft, auf eine Planstelle für einen Gymnasial-Fachlehrer zwei Referendare gesetzt, berichtete Heidn.

Das Ministerium habe zu Notmaßnahmen gegriffen, Seiteneinsteiger wie Pastoren, Sporttrainer und Kirchenmusiker angeheuert.

Der Lehrermangel in Schleswig-Holstein ist auch eine Folge des harten Länderwettbewerbs. "Viele Bewerber haben abgesagt, weil andere Bundesländer bessere Angebote gemacht haben", so Heidn. Das gelte insbesondere für Hamburg, wo es teils mehr Geld und eine schnellere Verbeamtung gebe.

Für die nächsten Jahre sieht die GEW schwarz. Schleswig-Holstein müsse im Jahresschnitt 819 freie Stellen besetzen, werde aber nur je 420 Nachwuchslehrer aus eigenen Hochschulen bekommen.