Am Donnerstag geht's schon los. Gleich sieben Großsegler und 13 Kreuzfahrtschiffe besuchen Hamburg

Hamburg. Sie sind die eigentlichen Hingucker großer Hafenfeste: Die mächtigen Windjammer, die heute meist als Segelschulschiffe über die Meere kreuzen. Zum viertägigen Hafengeburtstag, der am Donnerstag beginnt, erwarten die Veranstalter gleich sieben dieser ganz großen Traditionssegler. "So viele wie nie zuvor", sagt Hafenkapitän Jörg Pollmann. Für ihn eine besondere Herausforderung, weil der normale Schiffsbetrieb auf der Elbe parallel ebenfalls abgewickelt werden muss.

Einer der Stars unter den Windjammern ist für Hamburger natürlich die 1958 bei Blohm + Voss gebaute "Gorch Fock", die am Dienstag bereits an den Landungsbrücken festgemacht hat. Zuletzt zum eigentlichen Hafenfest war sie 1982 in der Stadt. Aus Südamerika wird zum Hafengeburtstag das Schulschiff der brasilianischen Marine, "Cisne Branco", erwartet. Sie kann wie viele der großen Schiffe während des Hafengeburtstags besichtigt werden.

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Das gilt allerdings nicht für die Kreuzfahrtschiffe, die mit Passagieren an Bord in Hamburg eintreffen werden. Auch hier erwartet Hamburg aber einen Rekord: 13 Kreuzfahrer haben sich angemeldet - ebenfalls so viele wie noch nie zu einem Hafengeburtstag, der mit einem prallen Programm an Land und zu Wasser aufwartet. Die Höhepunkte dazu hat das Abendblatt aufgelistet:

Das Programm an allen Tagen:

Täglich gibt es auf der rund drei Kilometer langen Festmeile zwischen Fischauktionshalle und HafenCity ein vielseitiges Bühnenprogramm bis 24 Uhr (am Sonntag bis 21 Uhr) mit Livemusik. Seit 20 Jahren schon sorgt etwa Hafenrock auf drei Bühnen an der St. Pauli Hafenstraße für kostenlose Pop- und Rockkonzerte. Rund 500 Schausteller sind auf der Meile mit Buden und Fahrgeschäften vertreten - ein kleiner Dom am Hafen.

Der Museumshafen in Neumühlen und der Traditionsschiffhafen in der HafenCity bieten ein eigenes, sehr maritimes Programm. Ligurien und seine Hauptstadt Genua präsentieren sich als Partner dieses 824. Hafengeburtstags mit Infoständen und Spezialitäten an der Kehrwiederspitze. Fester Bestandteil an allen Tagen ist auch das "Open Ship", das die meisten Schiffe an den Landungsbrücken anbieten.

Höhepunkte am Donnerstag:

10 Uhr: Lange vor der Einlaufparade lässt sich ein besonderes Manöver beobachten: Gegen 10 Uhr legt die "Cap San Diego" ab. Der weltgrößte seetüchtige Museumsfrachter liegt normalerweise fest an der Überseebrücke und geht nur an wenigen Tagen im Jahr in Fahrt.

14 Uhr: Der Internationale ökumenische Eröffnungsgottesdienst im Michel gilt als traditionelle Auftaktveranstaltung des Hafengeburtstags. Mit ungewöhnlichen Klängen: Den Gottesdienst mit elf Geistlichen aus sechs Nationen begleitet der Shantychor De Tampentrekker.

16 Uhr: Die große Einlaufparade ist der eigentliche Höhepunkt des Hafengeburtstags. Spannend ist aber nicht nur die Parade, sondern später auch die Anlegemanöver: etwa im Traditionsschiffhafen oder an den Landungsbrücken.

17.30 Uhr: Eine kleine, eigene Parade veranstalten die Traditions- und Museumsschiffe vor den Landungsbrücken.

18.30 Uhr: Auf dem Wasser vor den Landungsbrücken zeigen verschiedene Einsatzkräfte eine Seenotrettungsübung.

Höhepunkte am Freitag:

11 bis 19 Uhr: Im Museumshafen Oevelgönne präsentieren sich traditionelle maritime Handwerksberufe.

13.30 Uhr: Auch Hobbyskipper mögen die Parade: Bis 14 Uhr zeigen Motor- und Segelyachten, wie sie mit dem aufgewühlten Elbwasser vor den Landungsbrücken zurechtkommen.

14 Uhr: Seenotrettungsübung vor den Landungsbrücken.

17 Uhr: Vor den Landungsbrücken zeigen die Festmacherboote, was sie draufhaben. Von diesen schnellen, sehr manövrierfähigen Booten aus übernehmen die "Festmacher" sonst die schweren Trossen der Frachter - jetzt fahren sie ein Rennen untereinander aus.

Höhepunkte am Sonnabend:

14 bis 19 Uhr: Hamburger Vereine messen sich im Binnenhafen im Wettkampf mit asiatischen Holzbooten.

16 bis 17 Uhr: Der Klassiker: Beim Schlepperballett vor den Landungsbrücken demonstrieren die Kapitäne dieser bis zu 5000 PS starken Schiffe, wie wendig ihre bulligen Fahrzeuge sein können.

17.30 bis 18 Uhr: Beim BMW Sailing Cup geht es vor den Landungsbrücken um Punkte für eine internationale Regattaserie für Amateure: Start ist am Strandkai in der HafenCity.

20.30 Uhr: Das Lichterfest im Traditionsschiffhafen taucht die Schiffe in stimmungsvolles Licht.

22.30 Uhr: Auf der südlichen Elbseite auf dem Kleinen Grasbrook wird das große Aida-Feuerwerk gezündet.

Höhepunkte am Sonntag:

7 Uhr: Frühaufsteher erleben, wie die "Queen Mary 2" in Hamburg einläuft.

16.30 Uhr: Vor den Ladungsbrücken zeigen sich die Traditions- und Museumsschiffe zu einer Abschlussparade.

17 Uhr: Mit der großen Auslaufparade endet das größte Hafenfest der Welt offiziell - auch wenn an den Buden und vor den Bühnen noch bis etwa 21 Uhr weitergefeiert wird.

Das Hamburger Abendblatt bietet zudem eine rund dreistündige Mitfahrt auf dem historischen Seitenraddampfer "Freya" an. Die Tour am Sonntag startet um 9.30 Uhr, Karten (65 Euro, inklusive Büfett an Bord) gibt es unter Tel. 30 30 98 98, Mehr: www.hafengeburtstag.de