Abendblatt-Redakteure verraten ihre Geheimtipps für die Hansestadt – einen für jeden Tag des Jahres und nicht nur für Touristen.

180. St. Pauli bei Tageslicht Tagsüber über die Reeperbahn zu schlendern hat gleich zwei Effekte: Die „sündige Meile“ wird entzaubert, denn bei Tageslicht wirken Spielkasinos, Erotik-Shops und Kneipen schon gar nicht mehr so sündig wie nachts um halb eins. Zum Zweiten kann man sich danach viel besser orientieren zwischen Spielbudenplatz und Nobistor. Was wirklich schön ist, ist ein Bummel durchs Dorf – St. Pauli hat mit seinen vielen kleinen Gassen und Lädchen was Provinzielles, im positiven Sinn. Fremdenführerin Martine Thürcke veranstaltet jeden Mittwoch von 15 Uhr an und jeden Sonnabend von 11 Uhr an ihre ganz persönliche Tour durchs Viertel.

www.shopseeing.de

181. Komiker auf dem Wochenmarkt Der Rahlstedter Wochenmarkt ist einen Besuch wert. Immer dabei: Heinz Peters aus Kirchwerder. Ein Spaßvogel, der sich schon mal ein Salatblatt auf den Kopf legt oder Bohnen um die Ohren drapiert. Und natürlich immer einen witzigen Spruch auf den Lippen hat. Nebenbei verkauft er gutes Gemüse.

Rahlstedter Wochenmarkt, Rahlstedter Bahnhofstraße, 22149 Hamburg

182. Erikas Eck Hier gibt es Frühstück auf Wunsch auch um Mitternacht und deftige Mahlzeiten zu fairen Preisen zwischen 17 Uhr und 14 Uhr des nächsten Tages. Erikas Eck an der Sternstraße war ursprünglich ein Lokal für die Arbeiter des Schlachthofs. Heutzutage ist es beliebt vor allem bei Nachtschwärmern, die nicht verhungern wollen.

Sternstraße 98, 040/43 35 45, tgl. von 17–14 Uhr (Sa, So von 9–17 Uhr geschlossen) www.erikas-eck.de

183. Jüdischer Friedhof Eines der bedeutendsten Zeugnisse jüdischer Geschichte in Hamburg ist der jüdische Friedhof Altona an der Königstraße. Das Gräberfeld, das von 1611 bis 1877 unterhalten wurde, dient Historikern noch immer zur Forschung.

Königstraße 10a, www.jüdischer-friedhof-altona.de

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184. Elly Herrs Fährhaus Im Sommer ist der kleine Biergarten des Altengammer Fährhauses Elly Herr ideal, um einen langen Tag in Ruhe ausklingen zu lassen. Bei Steak mit Bratkartoffeln und einem kühlen Bier geht der Blick über die grünen Wiesen von Altengamme, auf denen gerne mal friedlich die Pferde grasen.

Altengammer Hauptdeich 120, 040/723 52 65

185. Am Alsterfleet zur Elbe Wie Hamburgs wichtigste Gewässer miteinander verbunden sind, wissen auch viele Einheimische nicht. Ein Spaziergang vom Jungfernstieg zur Kleinen Alster am Rathausmarkt, dann weiter entlang der Alsterarkaden und dem Alsterfleet bis zum Alsterschöpfwerk an der Schaartorbrücke schafft Abhilfe. Ein wunderbarer Stadtbummel und eine spannende Entdeckungstour in die Geschichte der Stadt.

186. Sun-Downer Wer am Hotel Le Royal Meridien vorbei geht, ahnt nicht, was für eine wunderbare Bar sich weit oben über der Straße verbirgt: einfach mit dem gläsernen Fahrstuhl links neben dem Eingang in die oberste Etage und ab in die Bar – schon kann man bei einem Drink den Sonnenuntergang mit Weitblick genießen.

An der Alster 52, 040/210 00

187. Hafenkino bei Käpt’n Prüsse Wer an der Außenalster die kleine Fußgängerbrücke auf die Gurlitt-Insel überquert, hat alles richtig gemacht: Hier verbirgt sich Hamburgs kultigste Segelschule Käpt’n Prüsse. Tipp: bei Sonnenschein auf dem Steg ein kühles Alster trinken und dabei die Stahlboote beim An- und Ablegen beobachten – großes Hafenkino für Wasser- und Landratten.

An der Alster 47a, 040/280 31 31, tgl. 10–19 Uhr, www.pruesse.de

188. Fliesen-Museum Das Museum von Fliesenhändler Konrad Schittek ist ein Schmuckstück. Zu sehen sind – klar – Fliesen und ganze Bäder und Küchen der vergangenen Jahrzehnte, alle aus Originalteilen gebaut.

Winsener Stieg 1a in Sinstorf, tgl. 7–17 Uhr

189. Die Bucht Direkt neben dem Stadtpark befindet sich der Beach-Club „Die Bucht“. Das Beste: Der Club ist direkt auf dem Wasser – Urlaubsgefühle sind also garantiert.

Südring 46, Mo–Mi, So 11–0 Uhr, Do–Sa: 11–3 Uhr

190. Hin&Veg Der kleine Imbiss in der Sternschanze wirkt unscheinbar, überzeugt jedoch mit einem großen Angebot an Gerichten, auf die Vegetarier und Veganer so oft verzichten müssen. Neben traditionellem Fast Food wie Currywurst, Burger und Döner erstreckt sich das Angebot über Aufläufe, Pasta und vegane Desserts.

Schulterblatt 16, Mo–Do 11.30–22.30 Uhr, Fr, Sa 11.30–24 Uhr, So 12.30–22 Uhr, www.hinundveg.de

191. Hamburgs älteste Kirche Die Backsteinkirche im Harburger Ortsteil Sinstorf ist fast 1000 Jahre alt und damit das älteste genutzte Gebäude auf Hamburger Stadtgebiet. Sie befindet sich auf einem Hügel, ist von außen wie innen einen Besuch wert. Umgeben wird das steinalte Gebäude von lange verwitterten Grabstätten.

Sinstorfer Kirchweg 21, www.kirche-sinstorf.de

192. Wasserski fahren Hamburgs einzige Wasserskianlage befindet sich in Harburg und ist ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für aktive Wassersportler, sondern auch für Zuschauer, die von der Aussichtsterrasse den besten Blick über die Künste von Profis und Anfängern haben.

Am Neuländer Baggerteich 3, 040/303 85 80, www.wasserski-hamburg.de

193. Mit der Fähre nach Wilhelmsburg Von den Landungsbrücken fahren Hadag- Fähren neuerdings zum Wilhelmsburger Anleger Ernst-August-Schleuse. Von dort aus lässt sich die Elbinsel am Deich entlang erkunden. Sicher eine der schönsten Bootstouren, die man in Hamburg erleben kann.

Linie 73, Brücke 1

194. Blütenträume Die Schachbrettblumen im Junkernfeld an der Seeve in Over zählen zu den größten Beständen und stehen unter Naturschutz. Jetzt gerade ist Blütezeit – einfach sehenswert. Blumenfreunde kommen von weither, um sich das florale Spektakel anzusehen. Jetzt beginnt auch die Kirschblüte im Hamburger Teil des Alten Lands, in Francop, Nincop, Neuenfelde und Cranz. Auch viele historische Gasthöfe sind dort einen Besuch wert.

195. Beach-Club im Süden Im weitläufigen Veritas Beach blickt man auf Hafenboote, Ausflugsschiffe und Industrie. Besonders romantisch ist dieser außergewöhnliche Platz zum Sonnenuntergang, wenn bei Harburg die rote Sonne hinter Lastkähnen im Wasser versinkt. Alljährlich geht es um die Zukunft dieses Clubs, für diesen Sommer ist sie aber gesichert.

Veritaskai, Harburger Hafen, 040/796 70 80, www.hornbachers.net/beach/

196. Schmuckkirche Die Pfarrkirche St. Pankratius mit dem Barockaltar und der Arp-Schnitger-Orgel, die Altländer Bauernhäuser mit den Prunkpforten und die Obstblüte im Frühling – Neuenfelde hat viel fürs Auge zu bieten. Fahren Sie zum Parkplatz am Neuenfelder Hauptdeich am Estesperrwerk. Der Blick geht frei über die Elbe nach Blankenese. Im Rücken liegt die Schiffswerft J. J. Sietas, oft weht eine angenehme Brise vom Wasser, und dicke Pötte schippern vorbei.

197. Kuchen in Lühmanns Teestube Nach einem Spaziergang im Blankeneser Treppenviertel sollte man sich mit einem großen Stück selbst gebackenem Kuchen im Lühmanns belohnen. In den gemütlichen Zimmern lässt sich gut entspannen. Sonntagnachmittags braucht man ein wenig Geduld. Der Andrang ist groß.

Blankeneser Landstraße 29, S1 bis Blankenese, 040/86 34 42, Mo–Fr 9–23 , Sa 9–18, So 10– 23 Uhr, www.luehmanns-teestube.de

198. Volksdorfer Wald Die markante, ein bisschen geheimnisvoll wirkende Erhebung am östlichen Rand des Volksdorfer Waldes fungiert als Wendemarke vieler Joggingtouren: Der Mellenberg, die Spitze einer eiszeitlichen Endmoräne, überragt als runder Hügel die Umgebung um zwölf Meter, der „Gipfel“ liegt 63 Meter über dem Meeresspiegel. Ein schöner Platzfür einen entspannten Rundblick.

U 1 bis Volksdorf

199. Fröhliches Nationenraten Nur wenige Kilometer hinter Rissen steht direkt an der Elbe in Wedel das Schulauer Fährhaus. Zu ihm gehört die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft. Jedes Schiff, das in Hamburg einläuft, wird hier mit der Nationalhymne des Staates empfangen, in dem es registriert ist. Bei einem Kännchen Kaffee oder auch einer Finkenwerder Scholle können die Gäste des Hauses anhand der gerade gespielten Begrüßungsmusik raten, wo denn der Pott herkommt.

Schulauer Fährhaus, Parnaßstraße 29, 22880 Wedel, Mo–So 11–23 Uhr, www.schulauer-faehrhaus.de

200. Landwirtschaft wie in früheren Jahrhunderten Acht historische Gebäude, teils aus dem 17. Jahrhundert, allerlei Gerät und viele Tiere vermitteln im Museumsdorf Volksdorf eine Vorstellung davon, wie es zu den Zeiten unserer Vorfahren auf dem Lande aussah. Ein Hahn kräht, Schafe und Ziegen rupfen Halme, zwei schwere Kutschpferde trotten ans Gatter – am besten genießen lässt sich dies auf einer Bank im Bauerngarten.

Im Alten Dorfe 44, Di–So 9–17 Uhr

201. Airbus-Tour Einmal den A380 aus der Nähe betrachten? Im Airbuswerk Finkenwerder können sie dies, trotz stetiger Lieferverzögerungen, schon jetzt. Bei der zweieinhalbstündigen Werksführungen erleben Sie die Fertigung des Giganten vom Anfang bis zum Ende.

Kreetslag 7, 0900/524 72 87, www.globe-tours.de/betriebsfuehrungen/airbus-werke.html

202. Dschungel-Nächte Wenn zur vorgerückten Stunde die Affen in die Dunkelheit kreischen, die Löwen brüllen und einem Elefanten über den Weg trotten, dann sind nicht etwa die Tiere los bei Hagenbeck. Dann feiert der Tierpark wieder eine seiner tropischen Dschungel-Nächte. Neben den tierischen Hauptakteuren untermalen allerlei Künstler von indischen Tänzern bis zu afrikanischen Trommlern den Ausflug in die Sommernacht.

Lokstedter Grenzstraße 2, 040/530 03 30

203. Jogger-Glück Vom Neumühlener Museumshafen einmal nach Teufelsbrück und zurück joggen – für Bewohner der Elbvororte ist dies Hamburgs schönste Strecke, für alle anderen eine hochattraktive Alternative zur Runde um die Außenalster. Besonders reizvoll ist die Strecke, weil sie auf ihrer gesamten Länge an der Elbe entlangführt. Hier joggt auch der Bürgermeister.

204. Wochenmarkt zu später Stunde Käse, Fisch, Obst oder Gemüse: Der Nachtmarkt auf der Reeperbahn bietet alles, was man für den täglichen Bedarf braucht. Jeden Mittwochabend bieten Händler aus der Region bis 22 Uhr auf dem Spielbudenplatz ihre Waren an. Besonders beliebt ist der Wochenmarkt bei Studenten – wenn sie sich beeilen, schaffen sie es nach dem Aufstehen meistens so gerade noch rechtzeitig.

St. Pauli-Nachtmarkt, mittwochs von 16–22 Uhr

205. Balkonien Wer beim Gang durch die Hamburger Straßen auch mal nach oben sieht und auf die Balkone achtet, wird so manches Kleinod entdecken. Von der Freude an liebevoll ausgestalteten Sonnenplätzchen bis hin zum Altglaslager ist fast alles zu sehen.

206. Whisky-Welten Ob Highlands, Lowlands oder Speyside: Bei einem Tasting im eigenen Wohnzimmer nehmen Chris und Stephan ihre Besucher mit auf eine Reise quer durch Schottland und darüber hinaus. Ob Einsteiger oder Kenner – in familiärer Atmosphäre die Vielfalt edler Destillate entdecken, immer auf der Suche nach dem richtigen Adjektiv. Hier darf nicht nur philosophiert, sondern vor allem probiert werden.

www.hansemalt.de

207. Wasserkunst Mitten im Industriegebiet von Rothenburgsort – und doch idyllisch und abgeschieden – liegt die Wasserkunst Kaltehofe. Das ehemalige Wasserwerk ist Industriedenkmal, Park und Museum in einem und wurde kürzlich aus einem langen Dornröschenschlaf geweckt: Auf dem Außengelände wurden die Schieberhäuschen und Wasserbecken revitalisiert, innen geht es um die Geschichte der Hamburger Wasserversorgung und um die Brunnen der Stadt. Im angegliederten Café kann man hervorragend einkehren.

Rothenburgsort, Kaltehofe Hauptdeich 7, Mo–So 10–18 Uhr, www.wasserkunst-hamburg.de

208. Energieberg Er war mal der „gefährlichste Berg der Welt“. Nun ist die einst dioxinverseuchte Deponie Georgswerder zum 40 Meter hohen Energieberg geworden: Mit zwei Windrädern und viel Fotovoltaik bepflanzt, über einen Rundweg begehbar. Toller Blick, tolle Dokumentation im Info-Häuschen, toller Wind um die Nase. Ein Projekt der Internationalen Bauausstellung. Motto: Aus Gift Gold gemacht.

Fiskalische Straße 2, 21109, 10–18 Uhr geöffnet, www.iba-hamburg.de/themen-projekte/energieberggeorgswerder