Verkehrskonzept fürs Univiertel: Neue Radwege - und Tempo 30 an der Bundesstraße. Mit der Erweiterung des Universitätsgeländes an der Bundesstraße soll sich auch auf Hamburgs Straßen vieles verändern.

Hamburg. Den Umbau des Campus Bundesstraße lässt sich die Stadt etwa 320 Millionen Euro kosten: Allein für den Neubau der Gebäude für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN-Forum) an der Kreuzung Sedanstraße/Bundesstraße sind rund 100 Millionen Euro veranschlagt.

Mit der Erweiterung des Universitätsgeländes an der Bundesstraße soll sich auch auf Hamburgs Straßen vieles verändern, unter anderem soll auf der Bundesstraße Tempo 30 gelten. Neue Fahrradwege und Bushaltestellen, großzügigere Fußwege und weitere Ampeln sind geplant. 340 Parkplätze sollen wegfallen, davon allein 100 an der Bundesstraße. Dafür sollen zwei neue Tiefgaragen entstehen.

Was im Detail geplant ist, steht in einem mehr als 100-seitigen "Verkehrs- und Mobilitätskonzept", das dem Abendblatt vorliegt. Die Architekturbüros Raumwerk/SEHW wollen ihre Pläne am heutigen Dienstag dem Universitätsausschuss der Bezirksversammlung Eimsbüttel vorstellen: "Wichtigstes Ziel ist es, die Universität und den Stadtteil mehr füreinander zu öffnen." Bisher gleiche der naturwissenschaftliche Campus zwischen Grindelallee und Bundesstraße einem "verschlossenen Block". "Mit den neuen Eingangstoren zum Campus soll sich das ändern", sagt der Ausschussvorsitzende Gabor Gottlieb (SPD).

Der Bezirkspolitiker kündigt an: "Es werden vier neue Öffnungen zum Campus an Bundesstraße und Grindelallee geschaffen. Mit den neuen Achsen werden sich die Wege für Radfahrer und Fußgänger im Stadtteil völlig neu erschließen und die Universität wird für den Stadtteil erlebbar."

Außerdem sollen die drei Universitätsstandorte Bundesstraße, Von-Melle-Park und Sportpark besser miteinander verbunden werden. Allerdings wird es noch Jahre dauern, bis das Konzept umgesetzt werden könnte: "Der Neubau auf dem Campus Bundestrasse wird frühestens 2016 bezugsfertig sein. Vorher wird auch kein neues Verkehrskonzept umgesetzt werden", sagte Gottlieb.

Für Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) steht fest: "Die hohen Investitionen in die Erweiterung des Campus an der Bundesstraße müssen auch ein neues Verkehrskonzept beinhalten. Denn nur so wird auch die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Erweiterung erreicht und die drei Standorte wachsen mehr zusammen."

Auch CDU-Verkehrsexperte Michael Westenberger begrüßt das Verkehrskonzept, aber: "Diese grundlegenden Veränderungen im Straßenraum dürfen nicht nur in Ausschüssen präsentiert werden, sondern müssen der Öffentlichkeit vorgestellt werden."

Doch für eine solche Informationskampagne gibt es noch keine Planungen. Das Hamburger Abendblatt präsentiert deshalb bereits vorab einige wichtige Punkte aus dem Verkehrskonzept: Die Bundesstraße soll zwischen der Sedanstraße und der Rentzelstraße zur Tempo-30-Zone werden. Hier soll es einen beidseitigen Radstreifen auf der Fahrbahn geben. Die Fußgängerwege sollen großzügiger werden.

Das Fahrradstraßensystem in den Straßenzügen Sedanstraße, Bornstraße, Rutschbahn und Hartungstraße soll erweitert werden. Auf dem Campus Bundesstraße sollen rund 750 Abstellplätze für Fahrräder entstehen. Außerdem sind zwei neue StadtRad-Stationen geplant. Der bereits vorhandene Fußgängerüberweg an der Heinrich-Barth-Straße/Sedanstraße soll weiter ausgebaut werden.

Darüber hinaus sind neue Ampelanlagen an der Grindelallee auf Höhe des Martin-Luther-King-Platzes und südlich der Einmündung der Fröbelstraße sowie an der Kreuzung Rothenbaumchaussee/Hartungstraße geplant. An der Grindelallee, nördlich der Einmündung zum Martin-Luther-King-Platz und in der Straße beim Schlump auf Höhe des Haupteingangs zur Universität, sollen zwei zusätzliche Bushaltestellen geschaffen werden

Auf dem Campus Bundesstraße und am Allende-Platz sollen Tiefgaragen gebaut werden, um den Wegfall von Parkplätzen zu kompensieren.