Behörde wird City-Hochhäuser am Klosterwall verlassen und in einen Neubau an den Schultzweg ziehen. Für den Hühnerposten spricht die zentrale Lage. Standort HafenCity ist damit vom Tisch.

Hamburg-Altstadt. Die Entscheidung über den neuen Standort des Bezirksamts Mitte ist gefallen. Wie Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) am Montagmittag bekannt gab, wird seine Behörde die sanierungsbedürftigen City-Hochhäuser am Klosterwall verlassen und in einen Neubau an den Schultzweg ziehen. Die Lösung, das neue Bezirksamt zentral zwischen Hühnerposten und Amsinckstraße zu errichten, war von Grote und der Politik favorisiert worden. "Die Lage im Herzen der Stadt mit bester Verkehrsanbindung ist ideal für ein Bezirksamt", sagte Grote auf dem Jahresempfang des Bezirksamts vor rund 300 Gästen.

Der Umzug von Hamburg-Altstadt nach Hammerbrook sei aber auch ein wichtiges Signal für die Stadtentwicklung, so Grote zum Abendblatt. "In Hammerbrook schlummert viel Potenzial, das wir unter anderem mit dem Bau von Wohnungen am Sonninkanal nutzen werden. Auch die Verlegung des Bezirksamts dorthin trägt zur Entwicklungsdynamik des Stadtteils bei." Um die Verlagerung des Bezirksamts war lange gerungen worden. Zuerst wurde Wilhelmsburg als Standort diskutiert, dann galt der Umzug in die HafenCity als wahrscheinlich. Gegen diese Lösung formierte sich aber wegen der schlechten Anbindung Protest. Von Anfang an war allerdings auch der Standort am Hühnerposten im Gespräch. Bereits 2008 beschäftigte sich der Immobilienentwickler Quantum mit einem Bezirksamts-Neubau.

Im vergangenen Jahr hatte die Finanzbehörde eine Ausschreibung, an der sich zahlreiche Investoren beteiligt hatten, wegen der nicht abgeschlossenen Standortsuche zurückziehen müssen. Jetzt können die Planungen wieder aufgenommen werden. Noch in diesem Jahr startet eine neue Ausschreibung, Baubeginn soll 2014 sein.

Durch die Entscheidung für einen Neubau bietet sich die Chance, ein auf Kunden- und Mitarbeiterbedürfnisse "maßgeschneidertes" Bezirksamt zu errichten. Ob dort außer den 900 Mitarbeitern vom Klosterwall noch andere Abteilungen einziehen werden, steht jedoch noch nicht fest. Ebenso unklar ist, wie es mit dem Areal am Klosterwall weitergeht, das unter Immobilienexperten als "Sahnestück" gilt. Hier könnte ein kleines Quartier mit Büro-, Gewerbe- und Wohnnutzung entstehen. "Mit einer Neubebauung des Geländes", sagt Grote, "könnte die städtebauliche Entwicklung des Kontorhausviertels abgeschlossen werden."