Auch Flüchtlinge sollen an Integrationskursen teilnehmen können. Bisher durften dies nur Migranten mit sicherem Aufenthaltsstatus.

Hamburg. Der Senat hat am Dienstag ein Integrationskonzept für Menschen mit Migrationshintergrund verabschiedet. Es richtet sich an die 500.000 Hamburgerinnen und Hamburger mit Migrationshintergrund, nimmt aber vor allem die Stadt in die Pflicht, mehr Angebote zu schaffen, beziehungsweise bestehende Maßnahmen auszubauen. So sollen beispielsweise künftig auch Flüchtlinge in Hamburg an Integrationskursen teilnehmen können. Bisher waren diese nur für Migranten mit sicherem Aufenthaltsstatus vorgesehen.

Das Konzept baut auf dem bereits bestehenden Aktionsplan aus dem Jahr 2006 auf. Mit dem neuen Integrationskonzept sollen erstmals Fortschritte in der Integration überprüft werden können. Dazu hat die Sozialbehörde gemeinsam mit dem Integrationsbeirat 13 Indikatoren ausgesucht, anhand derer sich der Integrationserfolg am ehesten messen lassen kann. Zu ihnen gehört beispielsweise die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund, die in einer Kita oder der Vorschule betreut werden. Indikatoren sind aber auch die Erwerbstätigenquote von Migranten oder der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln, die in öffentlich-rechtlichen Beschlussorganen, wie etwa den Stadtteilbeiräten, vertreten sind.

Zu jedem der 13 Indikatoren sind Zielzahlen festgelegt worden. Die Sozialbehörde will die Erfolge jährlich überprüfen. Zudem soll die Bürgerschaft regelmäßig informiert werden. "Wir wollen Integration für alle Bereiche transparent und messbar machen", betonte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD). "Die Politik kann und will an ihren Ergebnissen gemessen werden."