Tempo 30, neuer Asphalt: Senatorin lässt Aktionsplan ausarbeiten

Hamburg. Kieler Straße, Holstenstraße, Wandsbeker Chaussee: Rund 150.000 Anwohner in Hamburg sind jeden Tag Straßenlärm von mehr als 65 Dezibel ausgesetzt - eine Lautstärke, vergleichbar mit dem Dröhnen eines Rasenmähers. Gesundheitliche Risiken sind bei einer solchen Belastung nicht mehr auszuschließen.

Jetzt aber muss Hamburg handeln. Die EU hat die europäischen Großstädte aufgefordert, bis zum 18. Juli Konzepte vorzulegen, wie der Lärm der Hauptverkehrsstraßen vermindert werden kann. In einem Aktionsplan schlägt Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) Maßnahmen an 15 besonders lauten Straßen vor. An der Holstenstraße (Altona, bis zu 32.600 Autos pro Tag) wird zum Beispiel Tempo 30 oder ein lärmmindernder Asphalt gefordert. An der Kieler Straße (Eimsbüttel, 50.000 Autos und Lkw) könnte es statt sechs künftig nur noch vier Fahrspuren geben. Und an der Wandsbeker Chaussee (46.000 Autos) soll der Abstand zwischen Fassaden und der Fahrbahn vergrößert werden.

Die Vorschläge wurden von einem Ingenieurbüro ausgearbeitet. Ob sie auch tatsächlich so umgesetzt werden, ist aber fraglich. Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) lässt sie derzeit prüfen. Die Straßen müssten "leistungsfähig" bleiben, hieß es.