Hamburg. Die Hamburger halten die ins Stocken geratene Elbvertiefung weiterhin für erforderlich. 64 Prozent sind für die Ausbaggerung des Flusses zwischen Hamburg und der Nordsee, nur 28 Prozent sind dagegen. Das ist das Ergebnis der Meinungsumfrage im Auftrag des Abendblatts. Der Anteil der Unentschlossenen oder Desinteressierten liegt nur bei acht Prozent.

Die Zustimmung zur Elbvertiefung nimmt mit dem Alter der Befragten zu: von 52 Prozent bei den 18- bis 34-Jährigen bis 75 Prozent bei den Rentnern. Die meisten Unterstützer für die Ausbaggerung finden sich im Lager der Wähler von FDP (86 Prozent), CDU (79 Prozent) und SPD (72 Prozent). Bei den Grünen-Anhängern überwiegt die Ablehnung knapp mit 50 zu 41 Prozent. Seit dem vom Bundesverwaltungsgericht im Oktober 2012 verhängten vorläufigen Baustopp ruhen die Arbeiten.

Das eindeutige Votum der Befragten für den Rückkauf der Energienetze hat zur Verschärfung der politischen Debatte geführt. "Die Initiatoren des Volksentscheids streuen den Bürgern Sand in die Augen, wenn sie behaupten, dass sich der Komplettrückkauf über kurz oder lang selbst finanziere", sagte SPD-Bürgerschafts-Fraktionschef Andreas Dressel. "Die Versuche, die Volksinitiative mit unsachlichen Anwürfen zu diskreditieren, hat offenkundig nicht verfangen", sagte Manfred Braasch von "Unser Hamburg - unser Netz".