Versprechen: Hamburg soll zur Hauptstadt der Windkraft in Deutschland werden und gemeinsam mit den norddeutschen Ländern die Region zu einem der führenden Standorte dieser Branche auf der Welt.

Sachstand: Hamburg hat sich zu einem Zentrum der Windenergiebranche entwickelt. Rund 1400 Menschen sind in dieser Sparte beschäftigt, die mit einem Drittel das größte Segment der Greentech-Unternehmen ausmacht. Größter Arbeitgeber ist die Siemens Wind Power mit rund 500 Mitarbeitern. Aber es gab auch Rückschläge: Der Windanlagenhersteller PowerWind und die Sietas-Werft in Neuenfelde, die sich auf Offshore-Windkraft-Transport- und Installationsschiffe spezialisiert hat, sind in die Insolvenz gegangen.

Zwar haben die norddeutschen Länder im Oktober 2012 die Offshore-Windindustrie-Allianz gegründet und ein gemeinsames Büro in Berlin eröffnet, aber die Kooperation wird überschattet vom Zwist zwischen Hamburg und Kiel: Hamburg will 2014 eine Konkurrenzmesse zur "Husum Wind" starten, die praktisch zeitgleich stattfinden wird. Insider rechnen nicht mehr mit einer Verständigung.

Prognose: Die Perspektiven Hamburgs bleiben trotz der Branchenprobleme gut, die Glaubwürdigkeit in der Nordkooperation wird aber durch den Streit mit Schleswig-Holstein konterkariert.