Senatsinitiative erfolgreich. Zahl der Anträge steigt um fast 37 Prozent gegenüber 2011

Hamburg. Immer mehr Hamburger mit ausländischen Wurzeln wollen Deutsche werden. 2012 haben 7164 einen Antrag auf Einbürgerung gestellt. Das entspricht einem Anstieg von fast 37 Prozent gegenüber 2011. Mehr als 12.000 nicht deutsche Hamburger haben sich nach den Zahlen, die dem Abendblatt vorliegen, in Beratungsgesprächen über die Möglichkeit informiert, deutsche Pässe zu beantragen.

Eine entscheidende Ursache für den Anstieg dürfte die Ende 2011 von Bürgermeister Olaf Scholz gestartete Einbürgerungskampagne sein. Seither schreibt Scholz in alphabetischer Reihenfolge alle Hamburger an, die die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen, und legt ihnen nahe, den deutschen Pass zu beantragen. Zu den Voraussetzungen gehören zum Beispiel ein rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland von mindestens acht Jahren, Deutschkenntnisse und die Fähigkeit, den eigenen Lebensunterhalt ohne Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II zu bestreiten. Mittlerweile wurden bereits mehr als 52.000 Briefe verschickt. Laut Innenbehörde hat man den Buchstaben K erreicht. Aufgrund des starken Andrangs hat der Senat sieben neue Stellen zur Bearbeitung geschaffen. Die meisten Antragsteller haben türkische Wurzeln, auf Platz zwei und drei folgen Afghanen und Iraner.