Hochbahn baut am “Nahverkehr von morgen“. Bezirk will, dass auch U-Bahnhof Wandsbek-Gartenstadt ausgebaut und besser angebunden wird.

Hamburg. Der Bezirk Wandsbek möchte, dass außer dem Bahnhof Wandsbek-Markt auch Wandsbek-Gartenstadt ins neue Mobilitätskonzept des HVV aufgenommen und ausgebaut wird. Das würde den "vergessenen Norden des Bezirks" besser anbinden, so der SPD-Fraktionsvize in der Bezirksversammlung, Lars Kocherscheid-Dahm.

Die Hamburger Hochbahn baut am "Nahverkehr von morgen". Zunächst fünf Bahnhöfe sollen bis Ende 2013 zu sogenannten Mobilitätsservicepunkten ausgebaut werden, bis Ende 2016 sollen es 15 sein. Die Idee: Bahn, Bus, Stadtrad, Taxi, Car2go, größere Pkw und sogar Miet-Lkw sollen an zentralen Punkten zusammengeführt werden, um das Umsteigen zu erleichtern.

Das Konzept soll es erlauben, schon in der U-Bahn per Smartphone den Leihwagen zu reservieren und am Zielbahnhof einfach einzusteigen. "Das ist die Vision", sagte Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum. In der Pilotphase bis 2016 heißen die HVV-Partner Car2go, Europcar und my taxi. Danach werden die Karten neu gemischt.

Am Bahnhof Berliner Tor läuft der Umbau bereits, Ende April soll alles fertig sein. Folgen sollen die Bahnhöfe Wandsbeker Markt, Altona, Schlump, P&R Harburg, P&R Bergedorf und Kellinghusenstraße. Welcher Bahnhof wann in Angriff genommen werden wird, hängt davon ab, wie schnell die Baugenehmigungen erteilt werden. Ebenfalls in der engeren Wahl für einen frühen Ausbau sind Sternschanze, Dammtor/Stephansplatz und Barmbek/Saarlandstraße. Die Gespräche mit den Bezirken laufen. Pro Umbau veranschlagt die Hochbahn 500.000 bis 1,5 Millionen Euro. Wandsbek-Gartenstadt ist erst für die zweite Ausbauphase vorgesehen und müsste möglichst an das StadtRad-System angebunden sein, um Mobilitätsservicepunkt zu werden.

Den Bahnhof schon in der frühen Phase bis Ende 2014 auszubauen schafft laut Bezirk Synergien und spart Kosten: 2014 wird der Bahnhof barrierefrei umgebaut, und der Bahnhofsvorplatz soll auch neu gemacht werden. Mit dem Konzept reagiert der HVV auf die seit Jahren gegen den Bundestrend wachsende Fahrgastzahl. Im Schnitt nutzen pro Jahr 2,4 Prozent mehr Hamburger Bus und Bahn.