In diesem Jahr werden 26 Hauptstraßen ausgebessert. Betroffen sind auch einige Hauptverkehrsrouten. ADAC: “Nagelprobe für den Senat“.

Baustellen in Hamburg

Die detaillierte Liste mit den Baustellen


Hamburg. In Hamburg sollen in diesem Jahr 26 Hauptverkehrsstraßen, darunter vier Autobahnen und Bundesfernstraßen, ausgebessert werden. Das bedeutet: Einige Straßen werden neu gemacht, bei den anderen wird die Fahrbahndecke ganz oder teilweise erneuert. Die Zahl der Baustellen ist damit 2013 so hoch wie nie zuvor.

"Wir geben mehr Geld aus - und das wird der Autofahrer auch merken", sagt Helma Krstanoski, Sprecherin der Verkehrsbehörde. Womöglich merkt der Autofahrer es an Staus und Behinderungen, denn das ließe sich "nicht wegkoordinieren". Mit der Rekordzahl der Baustellen sei die "Kapazitätsgrenze in Hamburg" erreicht.

Betroffen sind auch einige Hauptverkehrsrouten, an denen sich der Verkehr bereits staut, wenn nur ein Auto liegen bleibt oder ein Lieferwagen auf der Straße parkt. Es geht beispielsweise um Kieler Straße, Bramfelder Chaussee, Edmund-Siemers-Allee und Nedderfeld. Und auch an der "Dauerbaustelle" Dammtor könnte es in diesem Jahr wieder eng werden - die Eisenbahnüberführung soll instand gesetzt werden. Ein genauer Zeitplan, wann welche Straße aufgerissen wird, steht noch nicht, koordiniert ist laut Behörde noch nichts. Erst im Frühjahr soll dies erfolgen. "Viele der Arbeiten werden wir in die Ferienzeiten legen", sagt Sprecherin Helma Krstanoski. Vollsperrungen, zum Beispiel von Kreuzungen, sollen auf Wochenenden gelegt werden: "Lahmlegen werden wir die Stadt nicht." Insgesamt sollen laut Verkehrsbehörde 88 Millionen Euro für die Straßensanierung in Hamburg ausgegeben werden.

Für den Hamburger ADAC bedeutet das Sanierungsprogramm "die Nagelprobe für den Senat", wie der Verkehrsexperte Carsten Willms dem Hamburger Abendblatt sagte. "Wir haben immer 80 Millionen Euro für ein Straßenprogramm gefordert. Nun sind es 88 Millionen, die verbaut werden sollen. Das ist gut, damit sind wir zufrieden. Die Hamburger Behörden können nun zeigen, dass sie es ernst meinen."

Doch Willms bezweifelt, dass es tatsächlich mehr Baustellen geben wird, die dem Straßenbau dienen. "Bei den meisten Baustellen handelt es sich um Arbeiten am Leitungsnetz für Strom, Wasser und anderes." Schon im Jahr 2012 habe die Behörde eine Ausbesserung der Straßen versprochen, die dann nicht erfolgt sei. Carsten Willms sagt: "Wir sind gespannt!"

Die Forderungen des ADAC gehen weiter. Mindestens zehn Jahre lang müssten jährlich 80 Millionen Euro investiert werden, damit Hamburgs Straßen wieder einen "befriedigenden Zustand" erhielten. Grundsätzlich müsse ein "Zehnjahresplan" her, damit die Bauingenieure alles besser koordinieren könnten.

Die Situation bei den Schlaglöchern wird nach einer Umfrage des Hamburger Abendblatts unter den sieben Bezirken meist als nicht dramatisch eingeschätzt. So meldet der Bezirk Altona, die Lage sei "entspannter als in den vergangenen beiden Wintern". Und in Harburg seien "nicht auffallend viele Löcher" in der Fahrbahndecke. Nur im Bezirk Mitte sehe es "relativ schlecht" aus, die Rede ist von "außerordentlich vielen Schäden". Wegen der winterlichen Wetterlage rechnet der Bezirk Mitte mit weiteren Schäden in dieser Woche.

Alle Bezirke betonen, die Schlaglöcher möglichst schnell beseitigen zu wollen. So will der Bezirk Bergedorf eigenen Angaben zufolge sogar eine "Reaktionszeit von weniger als 24 Stunden erreichen".

Jetzt, im Winter, würde man die Löcher mit Kaltasphalt füllen. Das machen die bezirklichen Bauhöfe. Für die richtige Beseitigung der Schäden wollen die Bezirke auch Fremdfirmen beauftragen. Kerstin Godenschwege, Sprecherin des Bezirksamtes Altona, sagt: "Diese Fremdfirmen werden ab März bis zum Ende der Frostperiode mit den Straßensanierungen beschäftigt sein."