Wenn es nach Hans-Jürgen Sehnke ginge, würde er zu Urlaubsbeginn am liebsten mit gepackten Koffern zum Last-Minute-Schalter am Flughafen fahren und sich überraschen lassen. "Hauptsache: weg, Hauptsache: Sonne", sagt der Saga-Hauswart, der sich einmal im Jahr verlässlich Wärme wünscht.

Er sei eher der spontane Typ, aber seine Lebensgefährtin Kerstin könne er dafür nicht recht begeistern, sagt der 57-Jährige. In seinem Beruf muss er flexibel sein, denn er weiß morgens nie, mit welchen Problemen er es zu tun bekommt in der Siedlung Beerboomstücken (Groß Borstel), die von einem Problemquartier zu einem Schmuckstück wurde. Der gelernte Klempner und Installateur wohnt um die Ecke und ist auch außerhalb der Dienstzeit mal zur Stelle, wenn es klemmt. Etwa wenn jemandem die Tür zugefallen ist. Mit Hilfsmitteln versucht er sie zu öffnen, denn "Wohnungsschlüssel habe ich nicht, auch wenn das alle denken".

Der gebürtige Schleswig-Holsteiner, der in einem Dorf nahe der Rosenstadt Uetersen aufgewachsen ist, hat lange gebraucht, in der Großstadt heimisch zu werden - bis er Kerstin aus Groß Borstel getroffen hat. "Hier habe ich festgestellt: Das ist ja genau wie bei mir früher auf dem Dorf." In Groß Borstel pflegt der zweifache Großvater jetzt den Garten seines Reihenhauses. Für die Rosen ist seine Lebensgefährtin zuständig. Und die seien prächtig, sagt er. Fast so wie in Uetersen.