Schwerpunkt Fremdsprachen

Eine zunehmende Zahl von weiterführenden Schulen bietet ein bilinguales Profil an, das heißt: Neben dem Deutschen wird eine zweite Sprache verstärkt unterrichtet. Vom fünften Jahrgang an konzentrieren sich die Schüler zunächst auf das Erlernen dieser anderen Sprachen. Das ist oftmals Englisch, kann aber auch Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Türkisch oder Chinesisch sein. Wenn die Kinder richtig fit darin sind, können auch andere Fächer wie Erdkunde, Geschichte oder Musik in der Fremdsprache unterrichtet werden.

Deutsch-englische Zweige bieten die Gymnasien Eppendorf, Bornbrook, Grootmoor, Hochrad, Lerchenfeld, Lohbrügge, Meiendorf, Ohlstedt, Ohmoor, Rissen, Farmsen sowie das Helene-Lange-Gymnasium, das Hansa-Gymnasium Bergedorf, das Charlotte Paulsen, das Immanuel-Kant-Gymnasium, das Marion Dönhoff Gymnasium, das Matthias-Claudius-Gymnasium, das Helene-Lange-Gymnasium sowie die Gyula-Trebitsch-Stadtteilschule an. Deutsch-französische Zweige bieten die Gymnasien Othmarschen und Süderelbe; deutsch-spanische Zweige gibt es an den Stadtteilschulen Stellingen und Winterhude sowie am Gymnasium Lerchenfeld. Portugiesisch wird neben Deutsch an der Stadtteilschule Am Hafen gelernt. Dort gibt es - ebenso wie an der Stadtteilschule Barmbek - auch einen deutsch-türkischen Zweig. Ein Chinesisch-Angebot gibt es am Gymnasium Marienthal.

Schwerpunkt Musik

Musik hat Konjunktur an den Hamburger Schulen. Das zeigt sich an vielen Musikprojekten wie Jeki ("Jedem Kind ein Instrument"), an dem zahlreiche Grundschulen teilnehmen. Unter den weiterführenden Schulen hat das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ohlsdorf die längste Tradition als Schule mit besonderer musikalischer Prägung. Zwölf Klassenorchester, drei übergreifende Orchester, fünf Chöre und fünf Bands musizieren an der Schule. Vom kommenden Schuljahr an soll es auch eine Vokalklasse geben. Musik-Schwerpunkte und spezielle Musik-Klassen bieten inzwischen aber sehr viel mehr Schulen an: Gymnasium Meiendorf, Luisen-Gymnasium Bergedorf, Charlotte-Paulsen-Gymnasium, Gymnasium Allermöhe, Friedrich-Ebert-Gymnasium, Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg, Nelson-Mandela-Schule, Max-Brauer-Schule, Goethe-Gymnasium, die Gymnasien Blankenese, Bondenwald und Dörpsweg, Wilhelm-Gymnasium, Heilwig-Gymnasium, Johannes-Brahms-Gymnasium, Stadtteilschule Helmuth Hübener, Otto-Hahn-Schule, die Gymnasien Grootmoor, Oberalster, Oldenfelde und Bornbrook sowie das Heinrich-Heine-Gymnasium.

Schwerpunkt Naturwissenschaften

Das Hamburger Schulsystem hat auf die vielfachen Klagen von Hochschulen und Unternehmen über Defizite der Schulabgänger in Mathematik und Naturwissenschaften reagiert. Mehrere Gymnasien haben den Unterricht in diesen Fächern zu ihrem Schwerpunkt gemacht. Das Lise-Meitner-Gymnasium in Osdorf erinnert mit seinem Namen programmatisch an die herausragende Kernphysikerin und Forschungspartnerin des Nobelpreisträgers Otto Hahn. Die Schule bietet im Jahrgang 5 eine zusätzliche Mathematik-Stunde an, Natur und Technik wird auch im Jahrgang 6 unterrichtet. Die Schule nimmt (wie andere auch) an Wettbewerben wie der Mathematik-Olympiade oder der Langen Nacht der Mathematik teil. Es gibt darüber hinaus eine Reihe von Schulen, die sich als MINT-freundlich bezeichnen (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik): Gymnasium Corveystraße, Heilwig-Gymnasium, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Hansa-Gymnasium Bergedorf, Friedrich-Ebert-Gymnasium und das Luisen-Gymnasium Bergedorf. Die besonderen Angebote im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich können zum Beispiel in mehreren Profilen mit diesem Schwerpunkt in der Oberstufe bestehen.

Schwerpunkt Sport

Drei weiterführende Schulen haben eine besonders enge Bindung an den Sport: Die Stadtteilschule Alter Teichweg, auch als Eliteschule des Sports bezeichnet, führt eine eigene Sportklasse pro Jahrgang für Kinder mit herausragenden sportlichen Talenten. Voraussetzung für die Teilnahme sind eine Sichtung durch die Sportfachverbände und mindestens befriedigende schulische Leistungen. Die Schule nutzt die Sportanlagen auf dem Gelände des Sportparks Dulsberg.

Partnerschulen des Leistungssports sind auch die Stadtteilschule Am Heidberg und das Gymnasium Heidberg. Beide Schulen kooperieren mit dem HSV im Bereich Fußball und in weiteren Sportarten. Die Stadtteilschule bietet eigene Sportklassen in den Jahrgängen 5 bis 10 (Schwerpunkte: Fußball und Einrad) an, das Gymnasium verfügt über große Sportanlagen für Leistungssport. Darüber hinaus bezeichnet sich eine Reihe von Schulen als sportbetont. Das sportliche Engagement drückt sich zum Beispiel darin aus, dass drei Sportstunden pro Woche gegeben werden: Heinrich-Hertz-Schule, Gretel-Bergmann-Schule, Gymnasium Allermöhe, Gyula-Trebitsch-Schule Tonndorf, Margaretha-Rothe-Gymnasium, Otto-Hahn-Schule sowie die Stadtteilschulen Fischbek-Falkenberg, Bahrenfeld, Hamburg-Mitte und Helmuth Hübener.

Schwerpunkt alte Sprachen

Latein wird an vielen Hamburger Schulen unterrichtet. Die sieben humanistischen Gymnasien haben jedoch ein besonderes altsprachliches Profil, das sich auf die antiken Wurzeln der europäischen Kultur in sprachlicher, aber auch geistesgeschichtlicher, künstlerischer und philosophischer Hinsicht konzentriert. Dabei wird oftmals - gerade in der Oberstufe - fächerverbindend unterrichtet. Latein gilt dabei nicht nur als Mutter vieler europäischer Sprachen, sondern soll auch das logische Denken sowie das Verständnis für Grammatik schulen.

So wird Latein an diesen Schulen als erste Fremdsprache von der fünften Klasse an mit mehr Wochenstunden unterrichtet als Englisch. Dadurch bedingte Rückstände in Englisch haben die Schüler nach Erfahrung dieser Schulen zu Beginn der Mittelstufe wieder aufgeholt. Auf die längste Tradition blickt die Gelehrtenschule des Johanneums in Winterhude zurück, hier wird von der achten Klasse an verpflichtend Alt-Griechisch als dritte Fremdsprache gelehrt. Auch am Christianeum und am Wilhelm-Gymnasium kann Alt-Griechisch gelernt werden, es gibt aber Alternativen (Russisch, Französisch). Zu den altsprachlichen Schulen der Hansestadt zählen auch das Friedrich-Ebert-Gymnasium, das Hansa-Gymnasium Bergedorf, das Matthias-Claudius-Gymnasium sowie die katholische Sankt-Ansgar-Schule.

Schwerpunkt Vielfalt

Fast jedes Gymnasium und jede Stadtteilschule macht besondere Angebote, setzt Schwerpunkte im Unterricht oder legt gezielt Wert auf die Förderung der Schüler mit speziellen Techniken und Methoden. Es gibt inzwischen sehr viele Schulen - darunter auch etliche Gymnasien -, denen eine vorbildliche Berufsorientierung ein wichtiges Anliegen ist. Häufig sind Betriebspraktika fester Bestandteil der Curricula. Andererseits gibt es auch Schulen, die Ernährung und Bewegung der Kinder und Jugendlichen in den Blickpunkt rücken und sich "gesunde Schule" nennen. Und es gibt Reformschulen wie die Max-Brauer-Schule, deren besonderes Unterrichtskonzept längst anerkannt mit Schulpreisen ausgezeichnet worden ist.

Doch die Schule, die nicht mit einem besonderen "Extra" aufwarten kann, muss keine schlechte Schule sein. Im Gegenteil: Diese Standorte bieten ihren Schülern von allem etwas und haben deswegen vielleicht genau die richtige Mischung für die Kinder mit ihren unterschiedlichen Begabungen. Es gibt auch Schulen, die darauf verzichten, mit großem Aufwand und besonderen Schwerpunkten für sich zu werben, weil sie wissen, dass die Eltern im Umfeld Klima und Selbstverständnis der Schule schätzen und ihre Kinder daher dort anmelden.