Als er das CCH früh am Morgen verließ, waren neue Kontakte geknüpft, Platinen gelötet und inhaltliche Diskussionen geführt: Wie kann die Freiheit des weltweiten Netzes auf die Gesellschaft übertragen werden?

Wie die meisten Teilnehmer des viertägigen "Chaos Communication Congress" hatte Alexander Bernhardt die Nacht zum Tag gemacht; auch ihm half dabei ein in Hamburg gebrauter Mate-Tee mit hohem Koffeingehalt, die inoffizielle "Hacker-Brause".

Arbeit bedeutet das nicht für einen, der mehr als sein halbes Leben Mitglied im Chaos Computer Club ist und sein Hobby zum Beruf machte. Mit acht Mitarbeitern kümmert sich der 42-Jährige in seiner Online-Agentur in Altona um Internetauftritte Hamburger Unternehmen. Der Name der Firma ist Programm: hauptsache.net. Ein Kunde ist der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club. Denn eine Leidenschaft des bekennenden Genussmenschen ist sein Liegefahrrad.

Bisweilen wird ein Gang zugelegt: Gemeinsam mit seiner Verlobten Anke, ebenfalls computerbegeistert, will das Tandem im neuen Jahr nach Südfrankreich brausen. Hochzeitsreise.

Wohl dem, der eine exzellente Kondition hat. Denn nach den durchgemachten Kongressnächten und ehrenamtlichen Schichten als Helfer des Kongresses stieg am späten Sonntag eine Afterwork-Party in einer Fabrik in Bahrenfeld: mit Alexander Bernhardt mittenmang.