Strecke bis zu neuem Umsteigebahnhof Elbbrücken soll bis 2018 fertiggestellt sein. Linie verlängert sich um gut einen Kilometer.

Hamburg. Einen Monat nach der Eröffnung der U-Bahn-Linie U 4 nimmt die Verlängerung der neuen Strecke konkrete Formen an. Laut einer Senatsdrucksache, die dem Abendblatt vorliegt, wird das Projekt 178 Millionen Euro kosten und bereits 2013 beginnen. Geht alles nach Plan, können Passagiere der ab 2018 nicht nur bis zur HafenCity-Universität fahren, sondern bis zur neuen Endhaltestelle Elbbrücken.

Die neue U-Bahn-Linie verlängert sich um gut einen Kilometer. Der größte Teil wird unterirdisch verlaufen. Es ist vorgesehen, den Schacht dafür von oben auszubaggern und nicht wie die jetzige U-4-Strecke mit einem Tunnelbohrer auszubauen. Es gibt Pläne, die Endhaltestelle mit einer ebenfalls neuen S-Bahn-Haltestelle zu verbinden.

Stadt und Hochbahn halten den jetzigen Zeitpunkt, da die HafenCity noch nicht fertig bebaut ist, für besonders günstig für das Projekt. 2800 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätze sollen in den Quartieren Baakenhafen und Elbbrücken entstehen. Auf diese Weise gibt es keine Konflikte zwischen Gebäude- und U-Bahn-Bau, sagt Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum. "Bei einer Nutzungsdauer von 100 bis 200 Jahren macht es auch nichts, wenn die U-Bahn-Strecke ein Jahr früher fertig ist als die Gebäude." Bereits heute seien die Züge der U 4 morgens und abends gut gefüllt. Und laut Senatsdrucksache ist auf dem verlängerten Abschnitt mit 18.000 Fahrgästen am Tag zu rechnen.

Im März dieses Jahres hatte die Bürgerschaft der Verlängerung grundsätzlich zugestimmt, allerdings mit der Einschränkung, dass das Projekt auch finanzierbar ist. Dies ist nach Ansicht des Senats nun der Fall. Und so will er schon in zwei Wochen das Papier beschließen. Darin wird die Bürgerschaft dann aufgefordert, den Millionenbetrag zur Verfügung zu stellen. Dass sie das tun wird, dafür gibt es positive Signale. "Wir werden für eine gründliche, aber auch zügige Beratung in der Bürgerschaft Sorge tragen, damit der Zeitplan bis 2018 gehalten werden kann. Wichtig ist, dass sich der Senat bei diesem Großprojekt auch an den Prinzipien des kostenstabilen Bauens orientiert. Bei der Hochbahn sind Planung und Realisierung in guten Händen", sagt SPD-Fraktionschef Andreas Dressel.

Verkehrsexpertin Martina Koeppen (SPD) ist von dem Projekt überzeugt: "Die neue Haltestelle liegt optimal am Verkehrsknotenpunkt Elbbrücken. Sie erschließt die östliche HafenCity perfekt und ermöglicht damit dort dringend benötigten Wohnungsbau."

Von den Gesamtkosten in Höhe von gut 178 Millionen Euro hat die Bürgerschaft bereits 38 Millionen Euro im Haushalt 2013/14 für eine Abstellanlage an der bisherigen Endhaltestelle bewilligt. Diese wird Teil der Verlängerung. 136 Millionen Euro müssen noch bewilligt werden. Gut vier Millionen Euro für die Planungen hat bereits der Bund übernommen. Hamburg hat weitere Bundesmittel beantragt.