Hamburg. Hamburger Straftäter sollen Geldstrafen künftig einfacher abarbeiten können. Auf diese Weise will Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) verhindern, dass Mittellose tageweise ins Gefängnis müssen, weil sie nicht in der Lage sind, die verhängte Strafe zu begleichen. Künftig können Straftäter mit fünf Stunden gemeinnütziger Arbeit, etwa als Hilfsgärtner, einen Tagessatz abarbeiten. In besonderen Härtefällen reichen drei Stunden. Als Härtefälle gelten künftig etwa Alleinerziehende, Schwerbehinderte, aber auch Drogen- oder Alkoholabhängige - ebenso wie Teilnehmer von Bildungs- oder Eingliederungsmaßnahmen. Bisher musste ein Straftäter sechs Stunden arbeiten, um einen Tagessatz zu tilgen. Außerdem gab es eine restriktivere Härtefallregelung. Derzeit sitzen rund 70 Menschen in Hamburg im Gefängnis, weil sie Geldstrafen nicht bezahlen können. Für die Stadt ist dies ein doppelter Verlust: Ihr entgehen die Zahlungen, dafür entstehen dem Steuerzahler pro Hafttag 150 Euro an Kosten.