Wilhelmsburg. Der Mieter der Soulkitchen Halle, Mathias Lintl, kämpft für den Verbleib der beliebten Kulturstätte in Wilhelmsburg über das Jahresende hinaus. In einem Schreiben an Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) macht er jetzt den spektakulären Vorschlag, das Gebäude von der Industriestraße an das andere Ufer des Veringkanals auf ein städtisches Grundstück an der Straße Am Veringhof zu versetzen. Die Nutzungsvereinbarung mit der städtischen Sprinkenhof AG läuft zum Jahresende aus. Am jetzigen Standort sind Lkw-Parkplätze geplant.

Mathias Lintl möchte prüfen lassen, ob die frühere Industriehalle, Schauplatz und Filmkulisse in Fatih Akins Erfolgsfilm "Soul Kitchen", transloziert werden könne. So nennt man das Versetzen eines Gebäudes an einen anderen Ort. Mindestens fünf oder sechs Monate, schätzt er, würde die Untersuchung dauern. Für diese Zeit bestünde ein Abrissmoratorium.

Auf den ersten Blick, so Lintl, spreche nichts dagegen, das Gebäude ab- und woanders wieder aufzubauen. Das Holz sei "super erhalten". Beim Wiederaufbau könnte ein neues Mauerwerk mit "vernünftiger Wärmedämmung" eingesetzt werden. Um die Kosten gering zu halten, schlägt Mathias Lintl die Zusammenarbeit mit einem Beschäftigungsprojekt vor.

In seinem Schreiben an den Finanzsenator nennt Mathias Lintl aus Sicht der Betreiber noch Vorstellungen, die Existenz der Veranstaltungshalle im Jahr 2013 zu sichern. Dazu zählt auch die Bitte, die Mietzahlungen von Januar bis April 2013 zu stunden. 26.000 Gäste sind nach Angaben der Betreiber seit der Eröffnung im Juni 2010 in der Halle gewesen. Das lebendige Filmkulissendenkmal aus dem Kinoerfolg "Soul Kitchen" hat sich überraschend zum Kulttreff entwickelt.