Finanzierung der Rückführung des Seglers nach Hamburg scheint gesichert. Im Januar endgültige Entscheidung.

Hamburg. Vor einigen Wochen noch drohte das Vorhaben an fehlenden Finanzen zu scheitern: Doch inzwischen gibt es für einen Rücktransport des legendären Viermasters "Peking" von New York nach Hamburg weitere Spendenzusagen in Millionenhöhe. Das bestätigte der Geschäftführer der Hamburger Handelskammer Reinhard Wolf, der das Projekt "Peking" schon seit einigen Jahren verfolgt, dem Abendblatt. "Wir sind jetzt endlich auf der Zielgeraden, die Chancen stehen sehr gut", so Wolf.

Das frühere Schiff der Hamburger Traditionsreederei F. Laeisz war viele Jahre Museumsschiff im South Street Seaport Museum in Manhattan gewesen. Doch das Museum litt schon länger unter Geldmangel, wenig nur wurde in den vergangenen Jahren in den Unterhalt investiert. Bemühungen aus Hamburg, die Viermastbark an die Elbe zu bekommen, scheiterten meist an zu hohen Geldforderungen der Amerikaner.

In den vergangenen Monaten spitzten sich die Schwierigkeiten des New Yorker Museums aber zu, und schließlich gab es das Angebot, den historischen Segler an Hamburg, den einstigen Heimathafen des Schiffes, sogar zu verschenken - weil nun der Platz dringend für die Umsetzung anderer Pläne benötigt wird. Am angestammten Liegeplatz der "Peking" an Pier 15 will die Stadt New York einen Cityhafen bauen und die Liegeplätze verkaufen.

Doch der eiserne Rumpf des 1911 bei Blohm + Voss in Hamburg gebauten Schiffs ist inzwischen in Höhe der Wasserlinie arg geschwächt, für eine Reparatur oder den teueren Transport in einem speziellen Dockschiff reichte den Hamburger "Peking"-Freunden das Geld nicht.

Inzwischen haben sich bei Wolf mehrere Mäzene gemeldet - auch nach Berichten des Abendblatts. Erste Angebote von Werften aus Deutschland, Kaliningrad und New York liegen jetzt ebenfalls vor, sagte Wolf. Eine Idee wäre beispielsweise, den Rumpf in New York seetüchtig zu sanieren und dann die "Peking" per Schlepper über den Atlantik zu bringen, was mit 500.000 Euro Kosten günstiger wäre als ein Huckepack-Verfahren im Dockschiff. Dieses würde mit rund 1,6 Millionen Euro zu Buche schlagen. Allerdings müssten jetzt auch noch Versicherungsfragen geklärt sowie Termine abgestimmt werden. In den kommenden Tagen wollen die Initiatoren daher eine Art Gesamtpaket zusammenstellen, um einen gesicherten Überblick für die Bezahlung des Rücktransports zu bekommen, so Wolf. Am Dienstagabend gab es dazu eine Zusammenkunft einiger der Geldgeber, die ungenannt bleiben möchten. Im Januar soll es dann Wolf zufolge die endgültige Entscheidung über einen möglichen Rücktransport geben. Bis zum Sommer schon, so hofft er, könnte die "Peking" wieder in Hamburg festmachen.

Der frühere und weitgehend originalgetreue Frachtsegler soll dann am Hafenmuseum gegenüber der HafenCity liegen - als eine Art Wahrzeichen für die Zeit der letzten großen Windjammern, die zwischen Hamburg und Südamerika noch bis in die 1930er-Jahre pendelten. Solche Frachtsegler besetzten seinerzeit gegenüber den Dampfschiffen noch eine Marktlücke, weil sie ohne große Kohlelagerung mit dem Wind lange Distanzen kostengünstig überwinden konnten. Allerdings mussten sie auch unter härtesten Bedingungen um Kap Horn segeln. Gerade die Viermastbarken von Laeisz erwiesen sich dabei als besonders sicher und schnell. Traditionell begannen ihre Namen mit einem P - genannt wurden sie daher als "Flying P-Liner".