15./16. Dezember: "Und noch einmal 200 Millionen mehr"

Nein! Nein! Nein! Wäre die Elbphilharmonie je gebaut worden, wenn die jetzt genannten Baukosten vorher bekannt gewesen wären? Nein! Ist diese gewaltige Fehlplanung dem einfachen Häuslebauer und Steuerzahler überhaupt noch plausibel vermittelbar? Nein! Sollten der Baukonzern Hochtief und die Architekten Herzog & de Meuron weiterhin öffentliche Aufträge erhalten? Nein!

Robert Gurth

CDU-Fraktionschef Wersich sollte lieber den Mund halten, wenn es um die Mehrkosten bei der Elbphilharmonie geht. Niemand anders als die CDU hat Hamburg das ganze Desaster mit den horrenden Kosten eingebrockt, und die Grünen haben ja wohl ebenfalls die nur halbfertigen Pläne mit abgenickt. So hoffe ich nur, dass Bürgermeister Scholz sich auf den Deal mit Hochtief einlässt - ein Ende mit (in den Kosten gedeckelten) Schrecken scheint zumindest mir besser als ein kostenmäßiger Schrecken ohne absehbares Ende.

Heide Jurczek

Es ist ein Trauerspiel, was hier gelaufen ist. Wenn sich jetzt Herr Wersich über das Verhalten von Herrn Scholz negativ äußert, ist das unverfroren. Wer hat denn das Kuckucksei gelegt? War das nicht der CDU-Senat? Hier ist die Schuld für den unmöglichen Zustand zu suchen. Herr von Beust hat nicht nur bei der HSH Nordbank, sondern auch bei der Elbphilharmonie gezeigt, dass er von Gelddingen nichts versteht. Oder war es nur Geltungssucht, ohne Rücksicht auf die Finanzen? Die Elbphilharmonie gehört ins Guinnessbuch der Rekorde - als schlechteste Planung.

Peter Schröder

Diese angeblich letzte Kostensteigerung ist natürlich nicht die letzte. Die Euro-Krise hat gezeigt, dass letzte Zahlungen beliebig oft wiederholbar sind. Die Elbphilharmonie wird weder 2017 noch 2018, sondern erst 2020 in Betrieb gehen. Bei der Eröffnung werden die Verursacher des Debakels nicht wegen Pflichtverletzung im Gefängnis, sondern als Ehrengäste in der ersten Reihe sitzen - so, als sei nichts geschehen.

Das handverlesene Publikum wird diese Leute auch nicht abklatschen, sondern sie stehend beklatschen. Die Bürgerinnen und Bürger, die den angerichteten Schaden Euro für Euro bezahlen müssen, werden allerdings nicht dabei sein, um Misstöne zu vermeiden. Und ganz zum Schluss, wenn der Jubel vorbei ist, werden die Hamburger und ihre Bürgerschaft erfahren, dass nun auch noch die Betriebskosten explodiert sind und die Eintrittskarten deshalb sehr, sehr teuer werden, was aber nicht weiter schlimm ist, da in Hamburg genügend Millionäre wohnen und die Zielgruppe der Elbphilharmonie ja sowieso die Touristen sind.

Klaus Landahl