Nach dem Vaterunser und dem Segen klang Bachs "Gloria sei dir gesungen" durch die wiedereröffnete Hauptkirche St. Katharinen. Küster Vadim Dukart atmete nicht nur wegen des geglückten Festgottesdienstes tief durch: Für ihn und seine Familie gehören fünf Jahre Leben auf einer Baustelle seit dem 1. Advent der Vergangenheit an.

Der gelernte Schlosser und spätere Sportlehrer ist seit gut einem Jahrzehnt im Amt und trug als "Mann für viele Fälle" hinter den Kulissen zum erfolgreichen Verlauf der Sanierungsarbeiten der Hauptkirche bei.

Die Mitstreiter loben sein fröhliches, anpackendes Naturell und die Gabe als Organisationstalent. Zwar ist vor Weihnachten im Gotteshaus von Ruhe nicht die Rede, doch kann der gebürtige Moldawier mit Ehefrau Olga und den Söhnen Jakob und Dieter in der Wohnung im Kirchenanbau ab sofort wieder einen geregelten Alltag führen.

Oft ist auch Tochter Elena mit ihrem Ehemann und dessen Saxofon dabei. Im kleinen Kreis wird inbrünstig Hausmusik zelebriert. Im Sommer zieht es die Familie Dukart in den Schrebergarten. In der grünen Idylle hat sich der Küster eine Laube eingerichtet. Im Schuppen nebenan lagert seine Werkzeugsammlung. Hobby Nummer zwei ist das Kochen: Wenn Altenpflegerin Olga Nachtdienst hat, zeigt Vadim sein Können in der Küche. Welch Segen, wenn ein Mann "zwei rechte Hände" hat.