Festakt, Diskussion und Liederabend würdigen Jubiläum

Hamburg. Sie kommt ins Rentenalter, die deutsch-französische Gesellschaft Cluny. Vor 65 Jahren, am 27. November 1947, wurde der Hamburger Verein als erste deutsch-französische Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Doch ihre Ziele sind aktueller denn je: Die Förderung der deutsch-französischen Freundschaft und Zusammenarbeit im Rahmen der gesamteuropäischen Entwicklung.

Paris war damals, zwei Jahre nach Kriegsende und eingedenk einer jahrhundertealten "Erbfeindschaft" zwischen Deutschland und Frankreich, noch sehr zurückhaltend gegenüber Vereinigungen dieser Art. Und doch hielten die Hamburger Initiatoren (Erich Lüth, damals Pressesprecher des hamburgischen Senats, die Verleger Ernst Hauswedell und Ernst Rowohlt sowie der frühere Kultursenator Ascan Klée-Gobertan) an ihrer Idee fest.

Der Name Cluny wurde zur Erinnerung an das bekannte Benediktinerkloster in Burgund gewählt, dessen Äbte sich vom 10. bis zum 12. Jahrhundert der Förderung des Friedens sowie der Pflege des Geistes und der Kunst widmeten und damit ganz Europa beeinflussten.

Bis zum 9. Dezember feiert der Verein seinen Geburtstag, die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Olaf Scholz übernommen. Zum Festakt am Sonnabend, 1. Dezember, 17 Uhr, in der Handelskammer mit der Zweiten Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt kommt auch der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne.

Zwei junge Frauen und ein junger Mann dürfen sich besonders auf diesen Nachmittag freuen: Sie bekommen den diesjährigen Prix Cluny verliehen. Ausgezeichnet werden damit die herausragenden Leistungen von Hamburger Abiturienten im Fach Französisch. Der Preis, dotiert mit 500, 300 und 200 Euro, soll darüber hinaus anregen, sich mit dem Nachbarland Frankreich zu beschäftigen. "Wir sind zum Beispiel dabei behilflich, in Frankreich einen Praktikumsplatz zu finden", sagt Cluny-Vorstandsmitglied Reinhard Behrens.

Am Mittwoch, 5. Dezember, diskutieren der frühere Senator Reinhard Stuth, der Vorsitzende der Europa-Union Hamburg, Thomas Stölting, sowie die beiden Hamburger Professoren Karl-Werner Hansmann und Gabriele Clemens über "50 Jahre Elyséevertrag - die deutsch-französische Verantwortung für Europa". Beginn:19 Uhr im Warburghaus, Heilwigstraße 116. Die Feierlichkeiten zum Geburtstag des Vereins enden am Sonntag, 9. Dezember, 19 Uhr, mit einem Liederabend im Lichtwarksaal, Neanderstraße 22.

Im Januar steht dem Verein Cluny dann das nächste Jubiläum ins Haus: Der Elysée-Vertrag, 1963 von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterzeichnet, wird 50 Jahre alt.