Anlass für die aktuelle Kampagne ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen an diesem Sonntag.

Hamburg. In diesen Tagen startet zum vierten Mal die Kampagne der Bäcker-Innung Hamburg, um Frauen zu unterstützen, die Opfer von häuslicher Gewalt sind. Denn nach wie vor ist der gefährlichste Ort für Frauen ihr eigenes Zuhause: In ihrem sozialen Umfeld ist statistisch das Risiko am größten, seelisch oder körperlich misshandelt zu werden.

Anlass für die aktuelle Kampagne ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen an diesem Sonntag. Heute und morgen geht beim Kauf der Brötchen in vielen Hamburger Innungsbäckereien nicht nur eine von 90.000 Brottüten mit dem Aufdruck "Gewalt kommt nicht in Tüte" über die Ladentheke, sondern auch ein Prospekt, in dem ein großes Angebot von Beratungsstellen und Hilfsorganisationen für die Gewaltopfer aufgelistet sind. "Mit dieser Aktion möchten wir auch Menschen ansprechen, die nicht direkt betroffen sind, denn dies ist ein Thema, welches alle sozialen Schichten betrifft", sagte die Schirmherrin der Aktion, Bischöfin Kirsten Fehrs, gestern. Das größte Problem liege darin, dass die Opfer aus Angst vor einer weiteren Tat nicht den Mut aufbringen, sich Hilfe zu suchen.

"An dieser bundesweiten Kampagne werden knapp 50 unserer Filialen teilnehmen", sagte Jan-Henning Körner, Bäckerobermeister der Hamburger Innung. Für Klaus Schäfer, den Vizepräsidenten der Ärztekammer Hamburg, ist diese Öffentlichkeitskampagne mehr als nur ein Appell gegen Gewalt an Frauen. Er hofft, dass die Kampagne, die 2013 fortgesetzt wird, ein Beitrag gegen Gewalt sein kann.

Das wäre dringend nötig - denn jede vierte Frau in Hamburg ist schon einmal Opfer einer Gewalttat geworden. Während der Aktionstage wird sowohl am Rathaus als auch bei der Behörde für Justiz und Gleichstellung die Flagge der Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen, "Terre des Femmes", gehisst.