Großkontrollen für die Zeit der Weihnachtsfeiern angekündigt. Beamte werden geschult, um Rauschgiftsünder noch schneller zu erkennen.

Hamburg. Die Hamburger Polizei erwartet für das laufende Jahr einen neuerlichen Anstieg der Alkohol- und Drogendelikte im Straßenverkehr. Die Zahl der ertappten Fahrer, die sich unter dem Einfluss berauschender Mittel hinters Steuer setzten, steigt nach bisherigem Stand der Statistik im Vergleich zum Jahr 2011 leicht an, wie es im Polizeipräsidium heißt. Für den Dezember kündigt die Polizei eine "wachsende Dichte von Großkontrollen" an. Der Grund: Die Zahl der berauschten Autofahrer ist in der Zeit der Weihnachtsfeiern besonders hoch.

Vor allem die Zahl der Ordnungswidrigkeiten im Bereich "Alkohol am Steuer" stieg in den zurückliegenden Wochen deutlich an. In den vorangegangenen Monaten des laufenden Jahres war sie noch unter den Vorjahreszahlen geblieben. Sandra Levgrün, Sprecherin der Polizei, bestätigt den Trend: "Die Gesamtzahlen von 2011 werden übertroffen werden." 2011 waren 466 Verstöße gegen die 0,5-Promille-Grenze auf Hamburgs Straßen festgestellt worden. In 2068 Fällen wurden trunkenheitsbedingte Verkehrsdelikte angezeigt.

Zudem zog die Polizei in 798 Fällen Fahrer aus dem Verkehr, die ihr Auto unter dem Einfluss anderer Drogen bewegten. In 472 Fällen wurden Verkehrsdelikte festgestellt, bei denen die jeweiligen Fahrer unter Drogeneinfluss standen. Auch die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss waren im zurückliegenden Jahr bereits gestiegen: Im Bereich "Alkohol am Steuer" lagen sie nach 756 im Jahr 2010 im folgenden Jahr schon bei 834. 102 Fahrer, die unter Drogeneinfluss standen, verursachten im Jahr 2011 Unfälle. 2010 waren es 86 gewesen, also 18 Prozent weniger. Auch in diesem Bereich könnten die Zahlen im laufenden Jahr erneut steigen. Polizeisprecherin Levgrün: "Weiterhin werden Hamburger Polizeibeamte intensiv darin geschult, Anzeichen von Drogenkonsum zu erkennen, damit im Verdachtsfall auch der Nachweis, zum Beispiel mit Urinproben, geführt werden kann" Für Anfang Dezember ist eine länderübergreifende Großkontrolle angekündigt.

Bereits am Sonntag endete die Fahrt eines 20-Jährigen aus Niedersachsen auf der A 7 schmerzhaft. Er war mit seinem Opel Astra in Richtung Süden unterwegs, kam hinter der Anschlussstelle Waltershof von der Fahrbahn ab und prallte in die Leitplanke. Während der Unfallaufnahme fiel den Polizeibeamten auf, dass der junge Fahrer deutlich geweitete Pupillen und gerötete Bindehäute hatte. Ein Drogentest verlief dementsprechend positiv: Der 20-Jährige hatte THC, Amphetamin und Methamphetamin ("Speed") im Blut. Gegen ihn wurde eine Strafanzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs gefertigt, worauf bis zu zwei Jahre Haft stehen. Die Autobahn musste während der Räumarbeiten für knapp zwei Stunden teilweise gesperrt werden. Der Verkehr staute sich bis zur Auffahrt Volkspark.