Eine Glosse von Iris Hellmuth

Til Schweiger war also unzufrieden mit seinem Namen als "Tatort"-Kommissar. Und was tut ein Til Schweiger, wenn er unzufrieden ist mit dem Namen seines "Tatort"-Kommissars? Er lässt ihn ändern. Von Tschauder zu Tschiller, so einfach ist das. Falls also Sie, lieber Herr Finanzsenator Tschentscher, jüngst mit dem Gedanken an eine Namensänderung gespielt haben, dann wäre jetzt der ideale Zeitpunkt dafür: Tschauder ist wieder frei, und irgendwie auch viel schöner für einen Finanzsenator, gerade in diesen Zeiten.

Ach, es gibt doch kaum ein schöneres Spiel als das mit den Namen. Leider ist es im Journalismus nicht so gern gesehen. Manchmal passiert es trotzdem und unabsichtlich, wie 2005 im "Schwarzwälder Boten": Zwei hübsche Überschriften standen da direkt beieinander: "Ratzinger wird Papst" - "Teufel tritt zurück". Ja ja, sagte der gute Erwin Teufel daraufhin, die einen heißen so, die anderen sind es eben.

Apropos. Ich selbst würde ja liebend gern ein Karasek an meinen Hellmuth hängen, dann läse sich diese Glosse gleich viel intellektueller. Das könnte aber auch Iris Radisch auf den Plan rufen, die hätte zu diesem Quartett der Doppelnamen sicher auch etwas beizutragen, und Iris Radisch-Hellmuth-Karasek, das wäre doch was, so würde ich gerne heißen. Dann würde ich endlich keine Briefe mehr bekommen, die mit "Lieber Hellmuth" beginnen, oder Anrufer, die nach der Nennung meines Namens sagen: "Helmut? Nein, hier ist Rudi."

Am sachdienlichsten in meinem Fall wäre natürlich der Namenszusatz Schmidt. Auf die Reaktionen am Telefon wäre ich wirklich mal gespannt. Für den richtigen Effekt müsste ich allerdings noch deutlich mehr rauchen, doch allein bei dem Gedanken tschaudert's mich leider.