Verbraucherzentrale warnt vor Nebenwirkungen der koffeinhaltigen Getränke. Es besteht die Gefahr von Krampfanfällen und Herzrasen.

Hamburg. Nach ungeklärten Todesfällen im Zusammenhang mit Energydrinks in den USA hat die Verbraucherzentrale Hamburg ein Verkaufsverbot der koffeinhaltigen Getränke für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gefordert. Energydrinks enthielten dreimal so viel Koffein wie Cola, erläutert die Verbraucherzentrale, und auch bei anderen Inhaltsstoffen wie dem Leistungssteigernden Turin seien negative Wechselwirkungen mit Kopffein nicht auszuschließen.

Würden die Getränke zusammen mit Alkohol und bei Anstrengung wie etwa in der Disco konsumiert, bestehe die Gefahr, dass sich die Nebenwirkungen zu Krampfanfällen und Herzrasen verstärkten. Auch aus Deutschland seien Fälle von Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems nach übermäßigem Konsum von Energydrinks bekannt.

"Gerade Kinder und Jugendliche müssen geschützt werden, da in der Disco und beim Sport die Gefahr eines übermäßigen Konsums besteht", sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Aussagekräftige Langzeitstudien fehlten allerdings noch.

Im Mai hatte der Bundesrat beschlossen, dass Energydrinks auch beim Ausschank in Gaststätten oder Diskotheken besonders gekennzeichnet werden müssen. Zugleich wurden Höchstmengen für Inhaltsstoffe wie Koffein, Turin, Inuit und Glucuronolacton festgelegt. Die US-Lebensmittelaufsicht (FDA) untersucht fünf Todesfälle und einen nicht tödlichen Herzinfarkt. Die Mutter eines 14-jährigen Mädchens aus Maryland, das nach dem Genuss von zwei koffeinhaltigen Drinks an Herzrhythmusstörungen gestorben war, hat eine Klage eingereicht. Der Hersteller weist die Vorwürfe zurück.

Eine noch größere Gefahr sieht die Verbraucherzentrale in "Energy-Shots", hoch konzentrierte Produkte in kleinen Mengen. Der vorgeschriebene Aufdruck "Nur eine Portion pro Tag" werde von Konsumenten häufig nicht eingehalten. Der bittere Geschmack des Koffeins werde durch extreme Süße und Aroma unterdrückt. Die Verbraucherzentrale fordert ein Verbot von "Energy-Shots".