Eine Glosse von Elisabeth Jessen

Ich kann dem Herbst nicht viel abgewinnen. Die Sonne - so sie denn, wie an diesem Wochenende, scheint - steht so tief, dass man jedes Staubkorn auf den Möbeln sieht. Dagegen anzuputzen wäre sehr mühsam. Zöge man die Jalousien herunter, würde es drinnen zu finster - also auch keine Option. Da ist es fast ein Glücksfall, dass die Scheiben durch den ständigen Regen der vergangenen Wochen inzwischen so verdreckt sind, dass weniger Licht in die Räume fällt. Es ist auch eine Frage der Abwägung: Lohnt sich das Putzen noch, wo doch der Winter schon fast vor der Tür steht? Oder soll man nicht lieber durchhalten bis zum großen Frühjahrsputz? Schließlich gibt es kein Äquivalent, das "Herbstputz" heißt.

Immerhin habe ich kürzlich den vereisten Tiefkühler abgetaut, weil er sich kaum noch öffnen ließ. Dabei fiel Crushed-Eis an, das für zwei Caipirinha-Partys gereicht hätte. Passte aber auch eher im Sommer. Das Thema Fensterputzen werde ich wohl bis zum Frühling aussitzen. Es sei denn, die ersten Freunde fragen, seit wann wir Milchglasscheiben haben ...