Hamburg. Der Unternehmensverband Hafen Hamburg reagierte mit einer grundsätzlichen Kritik auf die Entscheidung zum Baustopp der Elbvertiefung. "Der Beschluss bestätigt, dass das Planungsrecht durch den Gesetzgeber zu komplex ausgestaltet worden ist, um zeitnahe Entscheidungen in für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wichtigen Infrastrukturvorhaben zu erreichen", sagte Verbandspräsident Gunther Bonz. Ein Rechtsstaat zeichne sich auch dadurch aus, dass notwendige Entscheidungen zeitnah getroffen würden.

"Das öffentliche Interesse an einem zügigen Baubeginn wird auch vom Gericht gesehen", sagte Hans-Heinrich Witte, Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord. "Wir sind zuversichtlich, dass die vorgebrachten Gegenargumente im weiteren Verfahren entkräftet werden."

Der Grünen-Bürgerschaftsfraktionschef Jens Kerstan forderte den SPD-geführten Senat auf, jetzt mit den Umweltverbänden zu sprechen. "Eine Elbvertiefung im Hauruckverfahren wird es nicht geben", sagte Kerstan. Von einer "schlechten Nachricht für Hamburg" sprach dagegen CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich. Es sei ärgerlich, dass es den von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) angekündigten schnellen Ausbau nun nicht gebe. "BUND und Nabu fügen Hamburg mit ihrer Klage schweren Schaden zu", sagte FDP-Fraktionsvize Thomas-Sönke Kluth.