Ein Kommentar von Sven Kummereincke

Im Rathaus kursiert das Gerücht, der Bürgermeister sei sehr laut geworden. Und zwar, als er erfuhr, dass es bei der Stadtreinigung ein Tochterunternehmen gibt, das seine Mitarbeiter ausschließlich an die Mutterfirma ausleiht. Nur dass diese Mitarbeiter deutlich weniger Geld verdienen. Sollte Olaf Scholz tatsächlich wütend geworden sein, dann mit Recht. Denn es ist skandalös, was die Stadtreinigung - finanziert von den Gebühren der Bürger - da jahrelang praktiziert hat. Da gibt es Mitarbeiter, die auf den Müllwagen die gleiche Arbeit machen wie ihre Kollegen - aber bis zu 500 Euro pro Monat weniger bekommen. Diese absurde Ungerechtigkeit zu beenden war zwingend.

Die Stadtteilreinigung GmbH ergibt daher keinen Sinn mehr - die Tochterfirma aufzulösen ist die logische Konsequenz. Dass deren Mitarbeiter dann zur Stadtreinigung wechseln - zu deren Tarifbedingungen - ist eine Selbstverständlichkeit. Alles andere wäre der nächste Skandal.