Was sie am meisten reize? "Unmögliches möglich zu machen", sagt Christiane Leiste, 50, und lacht. So wie 2011, als die Waldorf- und Musik-pädagogin beim Kampnagel-Festival "Klangwerktage" iranische Musiker nach Hamburg holte, die noch nie in Europa gewesen waren. Jetzt folgt ihr zweiter Coup, den sie aber, wie sie betont, mit anderen gemeinsam erarbeitet hat: die Errichtung der ersten Schule in Deutschland, an der Waldorfpädagogen und Regelschullehrer unterrichten.

"Waldorfpädagogik liegt mir im Blut", sagt die gebürtige Schwarzwälderin, die in Schwabing aufwuchs, dort die Rudolf-Steiner-Schule besuchte und Pädagogik, Englisch und Musik studierte. Als 25-Jährige war sie Mitgründerin der Waldorfschule Ammersee, wo sie auch unterrichtete. Es war die Waldorf-Begeisterung, die sie und ihren Mann Ulrich nach Hamburg führte: Der Geisteswissenschaftler hatte sich erfolgreich an der Rudolf-Steiner-Schule Wandsbek beworben.

Das Paar bekam innerhalb von sieben Jahren fünf Kinder. Doch Christiane Leiste fing rasch wieder an, sich zu engagieren - nun für Musik. Sie leitete unter anderem das Kulturforum "Zeitzeichen" und die Sommerakademie an der Jugendmusikhochschule. Nun wird sie Mitgründerin der Wilhelmsburger Waldorfschule. Weil sie eben Vollblut-Waldorfpädagogin ist.