Ein Kommentar von Tino Lange

"Der größte Stress für einen Moderator ist mittlerweile, wenn die Gäste bleiben", unkte Harald Schmidt vor fünf Jahren, damals noch im Ersten und mit Oliver Pocher an der Seite. Mittlerweile moderiert Harald Schmidt für den Bezahlsender Sky, und Stress dürfte er kaum haben, denn die Gäste bleiben nicht.

Das Debüt der "Harald Schmidt Show" am vergangenen Dienstag sahen im Schnitt immerhin 20 000 der drei Millionen Sky-Abonnenten. Es war klar, dass durch die kleine Zielgruppe keine großartige Reichweite erzielt werden würde. Aber in den folgenden zwei Sendungen ging es von diesem ersten Tiefpunkt der neuen Schmidt-Ära noch steil weiter hinab. Die dritte Folge verzeichnete am Donnerstag einen Zuspruch von gerade noch 5000 Unentwegten und rutschte mit einer offiziellen Quote von 0,00 Millionen Zuschauern aus dem messbaren Bereich. Fünftausend. Das ist eine römische Legion.

Würde Dirty Harry über Harald Schmidt lästern, würde ihm sicher einiges einfallen: "Jeder, der noch weiß, wie er heißt und seinen Namen ins Rotlicht sagen kann, kriegt eine TV-Show", zum Beispiel. Oder "Es ist wunderbar, dass man im Fernsehen seine Defekte ausleben kann und dafür auch noch bezahlt wird."

Ein Trost dürfte dem Randgruppen-Entertainer allerdings bleiben: Unter 100 wird die Zuschauerzahl wohl nicht sinken. Es gibt ja noch das Publikum im Aufnahmestudio.