Die Zahl der privaten Insolvenzen geht in Deutschland leicht zurück. Diese Entwicklung ist grundsätzlich eine gute Nachricht. Schließlich ist keinem Menschen zu wünschen, in einem Industrieland mit seinen permanenten Verlockungen einer glitzernden Konsumwelt, nahezu ohne Geld am Existenzminimum zu leben.

Allerdings enthält die Statistik auch eine Schattenseite: So haben die Privatpleiten gerade bei jungen Erwachsenen bis 25 Jahren drastisch um 29 Prozent zugelegt. Dieses Phänomen ist ein Indiz für selbst verschuldetes, unwirtschaftliches Handeln - aus Unkenntnis oder Fahrlässigkeit.

Klar wünscht sich heute jeder Jugendliche ein Smartphone, einen Computer oder teure Markenklamotten. Nur gibt es ein Problem: Viele können sich diesen Standard in jungen Jahren nicht leisten, da sie noch keinen Job haben, der diese Spielräume zulässt. Um junge Menschen vor dem finanziellen Ruin zu bewahren, sollten deshalb Eltern ihren Kindern frühzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld beibringen, der sich an ihren persönlichen Möglichkeiten und Grenzen orientiert.

Aber auch Banken und Einzelhändler sollten bei der Kreditvergabe seriös handeln und nicht nur des Umsatzes wegen Menschen Ratenverträge einräumen, die diese nicht bedienen können. Am Ende gibt es sonst immer zwei Verlierer: Die Kunden geraten in die Schuldenfalle und die Händler werden zu Gläubigern ohne Chance auf Rückzahlung.