Nach Ford in Köln wird nun auch Opel für einen Teil seiner Belegschaft Kurzarbeit beantragen. Beide Autohersteller trifft die schwache Konjunktur in Südeuropa. Und ein Ende der dortigen Konsumflaute ist nicht in Sicht. Sicherlich ist Kurzarbeit kein Allheilmittel, doch mit ihr können Firmen zumindest kurzzeitig einen Nachfragerückgang verkraften, ohne Personal entlassen zu müssen. Allerdings sind die Probleme zumindest bei Opel hausgemacht. Die Krise in Südeuropa kommt erschwerend hinzu.

Zu lange ist die Marke mit dem Blitz ziellos durch den Automarkt gefahren. Konkurrenten aus Japan und Südkorea haben die Rüsselsheimer längst bei Innovationen abgehängt. Opel steuert aktuell mit einigen interessanten Modellen dagegen. Bleibt die Frage, ob dieser Sinneswandel nicht zu spät kommt. Denn Opel hat auch ein Imageproblem. Beinahe im Wochenrhythmus kommen neue wilde Spekulationen über das Unternehmen auf den Markt. Die Konzernmutter General Motors macht seit Jahren keinen Hehl daraus, dass Opel für sie eher ungeliebtes Kind als hoffnungsvoller Nachwuchs ist.

Und was tun die Politiker, die sich um den Erhalt Tausender Arbeitsplätze an den Opel-Standorten sorgen? Sie gehen mit immer skurrileren Vorschlägen an die Öffentlichkeit. So fordert der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck, die öffentliche Hand solle seine Flotte verstärkt mit Opel-Fahrzeugen aufrüsten. Mal abwarten, was seine Kollegen im BMW-Audi-Land Bayern, VW-Land Niedersachsen und Mercedes-Porsche-Land Baden-Württemberg dazu sagen.