Der Containerumschlag legte im ersten Halbjahr nur noch um 1,9 Prozent zu. Wachstumsträger fast allein der Export. Marktanteile gewonnen.

Hamburg. Der Hamburger Hafen ist im ersten Halbjahr 2012 nur relativ wenig gewachsen. Insgesamt wurden im größten deutschen Hafen knapp 66 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, das sind 2,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Marketing-Organisation des Hafens gestern mit. Der Containerumschlag erreicht mit 4,4 Millionen Standardcontainern (TEU) ein Plus von 1,9 Prozent. In ähnlicher Größenordnung soll das Wachstum für das Gesamtjahr ausfallen. Damit bleibt der Umschlag aber hinter den Rekordjahren 2007 und 2008 zurück.

+++Hamburger Hafenkonzern HHLA steigert Umschlag+++

Wachstumsträger sei im ersten Halbjahr fast allein der Export gewesen, der um 6,4 Prozent zulegte. "Hier spiegeln sich die robuste deutsche Wirtschaft und die große Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen Produkten wider", sagte Jens Meier, Geschäftsführer der Hafenverwaltung HPA. "Jetzt zeigt sich einmal mehr, wie sehr der Hamburger Hafen und die deutsche Exportwirtschaft voneinander profitieren." Im Wettbewerb der nordeuropäischen Häfen habe Hamburg nun mehr Marktanteile. Nach Branchenschätzungen verloren die vier Konkurrenzhäfen Zeebrügge, Rotterdam, Antwerpen und Bremerhaven im Containerumschlag jeweils ein Prozent.

Dagegen schwächelte der Warenimport aus Asien und speziell aus China, dem größten Handelspartner des Hamburger Hafens. Der Containerverkehr mit Asien ging wegen nachlassender Nachfrage in Europa um sechs Prozent auf 2,4 Millionen TEU zurück. Der Verkehr mit Russland, dem zweitgrößten Handelspartner, legte aber um 14,7 Prozent auf 317 000 TEU zu. "Mit dem Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO Mitte dieses Jahres werden die Handelsbarrieren sukzessive abgebaut", sagte die Vorstandsvorsitzende von Hafen Hamburg Marketing, Claudia Roller. "Davon profitiert auch der Hamburger Hafen, der eng mit dem russischen Markt verbunden ist."

Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) rechnet damit, dass der neue Hafenentwicklungsplan nach Verzögerungen zum Jahresende vom Senat gebilligt und der Bürgerschaft zur Kenntnis gegeben wird. Allein die Abstimmung zwischen den zehn beteiligten Behörden habe mehr Zeit benötigt als erwartet. Der Plan skizziert die Entwicklung des Hafens bis 2025. "Wir wollen hafenfreundlicher werden und mehr Wertschöpfung von Unternehmen an die Kaikante bringen", sagte Horch. "Das Hauptziel ist die Schaffung von Arbeitsplätzen."