Eurogate-Containerterminal: Die Hamburg Port Authority plant einen neuen, 38 Hektar großen Umschlagplatz.

Hamburg. Noch schippern hier zwischen Finkenwerder und den Hafenanlagen auf Steinwerder Hadag-Fähren an einer hohen Baumreihe entlang: Doch das Elb-Panorama gegenüber von Övelgönne dürfte sich bald deutlich verändern. Für die West-Erweiterung des Eurogate-Containerterminals plant die städtische Hamburg Port Authority (HPA) einen neuen, 38 Hektar großen Umschlagplatz, der gut doppelt so groß sein wird wie die Binnenalster. Das Planfeststellungsverfahren ist jetzt angelaufen.

Platz soll künftig an einer Kailänge von gut einem Kilometer für zwei große Containerschiffe sein: Ein Liegeplatz wird dazu direkt am Hauptstrom gebaut - dort, wo noch die Bäume stehen. Die Fläche dahinter und das heutige Hafenbecken des Petroleumshafens sollen zugeschüttet werden, um Stellfläche für Container zu bekommen. Geplant ist zudem ein Wendekreis für große Containerschiffe mit rund 600 Metern Durchmesser - 120 Meter mehr als bisher. Insgesamt investiert die Stadt 400 Millionen Euro in den neuen Hafen, Eurogate selbst zusätzlich 250 Millionen Euro für Gebäude und Technik. "Ein Meilenstein der Hafenentwicklung", heißt es auf der HPA-Website.

Doch bei den Anwohnern von Övelgönne stößt der Hafenausbau auf Protest. Über die Rechtsanwaltskanzlei Mohr wird bereits juristische Munition für Einwendungen gesammelt, da die Einspruchsfrist in Kürze abläuft. Auch ein Verein zur Rettung Övelgönnes ist nach Abendblatt-Informationen in Vorbereitung. "Wir wissen das, und wir haben mit einem solchen Protest gerechnet", so eine HPA-Sprecherin. Über Zeitpläne und einen Baustarttermin könne es daher noch keine Aussagen geben.

Konkret befürchten die Anwohner vor allem Lärm durch Containerbrücken, helle Scheinwerfer nachts, Abgase und Vibrationen, wie aus einem Infoschreiben der Vereinsgründer hervorgeht. Die Beeinträchtigungen seien sowohl während der Bauzeit als auch später während des Betriebs zu erwarten. "Bautechnische" Schutzeinrichtungen gebe es aber nicht. Die HPA verweist hingegen darauf, dass für den Bau des neuen Terminals keine lauten Rammen wie sonst eingesetzt würden.

Erfahrung mit Anwohnerprotesten hatte die Stadt auch schon beim Ausbau der benachbarten Burchardkai-Containerterminals gesammelt. Dort hatten Anwohner aus Övelgönne und Neumühlen 2006 geklagt und kurzfristig sogar einen Baustopp erwirkt. Das Verwaltungsgericht hob den Stopp wieder auf, verlangte aber Lärmschutzauflagen.

Wie schon beim Burchardkai begründet die Stadt das Ausbauprogramm mit erwarteten Steigerungen beim Umschlag.