Auch in anderen Bundesländern sind die Steuereinnahmen gesunken - allerdings unterschiedlich stark.

Während Brandenburg im ersten Halbjahr ein Minus von 8,2 Prozent meldete, kam Sachsen-Anhalt in den ersten sieben Monaten mit einem Rückgang von 3,1 Prozent relativ glimpflich davon. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen nahm 5,3 Prozent weniger ein als im ersten Halbjahr 2008. NRW schwankte nach Angaben des Finanzministeriums in den vergangenen Monaten zwischen Geber- und Nehmerland. Derzeit sei es Geberland. Niedersachsen gehört hingegen beim Länderfinanzausgleich vorübergehend zu den Geberländern. Grund sind die Exporteinbrüche in den finanzstarken Südländern wie Baden-Württemberg und damit verbundene Einnahmeverluste bei der Umsatzsteuer, wie ein Sprecher des Finanzministeriums in Hannover mitteilte. Dadurch seien die Einnahmen aus der Umsatzsteuer in Niedersachsen in der Relation atypisch hoch.

Für das zweite Quartal April bis Juni muss das Land daher 458,5 Millionen Euro in den Länderfinanzausgleich zahlen. Auch im ersten Quartal hatte Niedersachsen bereits Gelder in den Ausgleichstopf eingezahlt anstatt erhalten, mit 53 Millionen allerdings deutlich weniger. Der Ministeriumssprecher betonte, dass es sich um eine "Momentaufnahme" handele.