Es begann um 4.59 Uhr am Mittwochmorgen. Da meldete die Deutsche PresseAgentur (dpa), dass Hollywood-Legende Robert Redford (71) seine deutsche Freundin Sibylle Szaggars (51) in Hamburg geheiratet hat. Quelle der Nachricht: das Hamburger Abendblatt.

Hamburg. Dass es eine Zeitung mit diesem möglicherweise schwer auszusprechenden Namen gibt, wusste man zwölf Stunden später auf allen Kontinenten. Von Sydney bis Oslo, von Los Angeles bis Taiwan, von Moskau bis Johannesburg verbreiteten Tausende TV- und Radiosender, Zeitungen, Agenturen und Onlinedienste die Geschichte von der heimlichen Hochzeit an der Elbe. Eine Nachricht geht um die Welt. Gesendet, gedruckt, gemailt und getwittert.

"Redford got married in a German Hotel", schreibt zum Beispiel "The Australian News". Selbst die "Bangkok Post" berichtet ausführlich und schreibt mit Berufung auf das Abendblatt über die 30 Gäste, die mit dem Paar im Luxushotel Louis C. Jacob gefeiert hätten. Besonders groß war das Interesse natürlich in den USA, der Heimat des Hollywoodstars. Ob CNN oder ABC, "Washington Post" oder "Los Angeles Times", "Forbes" oder "USA Today"- alle großen TV- Sender, Zeitungen, Magazine und Online-Medien schrieben über die kleine Feier in dem Hamburger Hotel und die große Liebe des Schauspielers zu der deutschen Malerin. Was global eine spannende Neuigkeit ist, lässt am Nienstedtener Marktplatz die Leute dagegen eher kalt.

Da ist Robert Redford ja auch kein Unbekannter - und die Nachricht von der Hochzeit hatte sich eh schon herumgesprochen. "Ich habe ihn hier schon öfter gesehen", sagt ein junger Mann vor der Stadtbäckerei. Und fügt etwas respektlos hinzu: "Doch ich muss sagen, er sieht deutlich älter aus als in den berühmten Filmen." Dafür sei er ungemein sympathisch - sagt Pastor Frank Engelbrecht aus St. Katharinen, der dem Paar den Segen erteilte. Beide seien "sehr freundlich und unprätentiös, angenehme Menschen".

Auch aus dem Hotel-Umfeld gibt es nur lobende Worte. "Er hat keine Starallüren", hieß es. Stattdessen nehme er lieber einen Drink auf der Hotel-terrasse "ohne großes Bohei". Ähnliches hört man aus dem Hotel Vier Jahreszeiten, wo Redford vor einigen Jahren privat abstieg. Wo er und seine Frau jetzt Station machen, ist unbekannt. Am Montagmorgen flog das Paar nach Frankfurt. Wohin es von dort zum Flittern ging? Noch geheim.