Ist Taxifahren in Hamburg ein Vergnügen oder ein Übel? Die Abendblatt-Reporter Maren Beneke und Ulrich Gaßdorf sind dieser Frage nachgegangen.

Hamburg. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) hat die Überwachung der Taxis in Hamburg drastisch verschärft. So führten die BSU und die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 4191 Kontrollen durch. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren es noch 1742. Dazu Dirk Ritter, Leiter der zuständigen Aufsichtsabteilung in der BSU: "Wir sehen im Sinne der Fahrgäste und der Wettbewerbsgleichheit einen großen Bedarf für diese Kontrollen." Dadurch würden viele Missstände aufgedeckt.

So wurden beispielsweise 247 Fahrer ohne das vorgeschriebene Fahrerschild angetroffen. In 20 Fällen war der Personenbeförderungsschein abgelaufen oder er fehlte.

Die Zahl der Anzeigen aus Prüfungen von Behörden lag im vergangenen Jahr bei 1352, in 2007 waren es 792: "Die Kontrollen sollen für die Fahrer und Unternehmer spürbare Wirkungen haben. Unzuverlässigen Unternehmern wurden bereits Konzessionen entzogen. Viele Taxenunternehmer unterstützen diese verschärfte Gangart", sagt Ritter. Im vergangenen Jahr wurden laut BSU 266 Konzessionen entzogen, das sind 65 mehr als noch in 2007. Auch die gegen Taxifahrer und Taxiunternehmer verhängten Buß- und Verwarngelder, die mit aus den verstärkten Kontrollen resultieren, sind im Vergleich zu 2007 um 404 auf 1112 angestiegen. Erfreulich ist allerdings: Die Beschwerden von Fahrgästen gingen im vergangenen Jahr auf 246 zurück - das sind 16 weniger als 2007.

Wie sieht die Realität aus? Ist Taxifahren in Hamburg ein Vergnügen oder ein Übel?

Die Abendblatt-Reporter Maren Beneke und Ulrich Gaßdorf sind dieser Frage nachgegangen und haben den "Taxi-Test" gemacht. Einen Tag sind die beiden durch Hamburg gefahren. Sind mit ihren Koffern am Flughafen und Hauptbahnhof eingestiegen - als vermeintliche Besucher dieser Stadt, ohne jegliche Ortskenntnisse. Die Erfahrungen waren durchwachsen - von top bis Flop.

In der heutigen Ausgabe steht der Flughafen im Mittelpunkt, die Tester starteten ihre Fahrten im Bereich der Ankunftsebene. Der Flughafen hatte bereits im März 2006 eine "Qualitätsoffensive" gestartet. Nur Taxiunternehmer, die einen Vertrag mit speziellen Qualitätskriterien abgeschlossen haben, bekommen gegen Gebühr eine Berechtigungskarte zur Einfahrt in den Taxihauptspeicher.