Als Zwölfjähriger saß Henning Rocholl erstmals in einem Segelboot. Seine Cousins nahmen ihn in einer Jolle mit auf den Wannsee. Der Hamburger Jung, Jahrgang 1948, fand Gefallen daran, machte seine Segelscheine und trat dem Norddeutschen Regatta Verein (NRV) bei. "Ich wollte Regatten segeln, und das konnte man nur im Klub", sagt der diplomierte Maschinenbauer, der heute NRV-Geschäftsführer ist und den Neubau des Klubhauses organisiert.

Jollen waren Rocholl nach kurzer Zeit nicht mehr genug, denn die Bekanntschaft mit Kameraden aus dem Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS) führte den Wassersportler auf die Schulschiffe des Vereins. "Als 21-Jähriger habe ich mich mit dem Hochseebazillus infiziert, der hat mich bis heute nicht losgelassen."

70 000 Seemeilen sind in seinem Logbuch verzeichnet, viermal hat Rocholl den Atlantik überquert, ist im Südchinesischen Meer gekreuzt und hat zehn Windstärken nördlich der Azoren abgewettert. Zum 100. Geburtstag des HVS erfand und organisierte er eine Transatlantik-Regatta von Newport (USA) nach Hamburg.

Seine beiden Kinder, die vier Enkel und Ehefrau Ursula können dem Segeln nichts abgewinnen. "Meine Frau spielt leidenschaftlich Tennis. Deshalb wurde in unserer Hochzeitszeitung ein 'segelnder Tennisplatz' gesucht." Aber den hat sich der Ingenieur bis heute nicht konstruiert.