Unbekannte hatten gefälschte Aufkleber über wahre “Vorne einsteigen und Karte zeigen“-Hinweise geklebt. Hochbahn zieht jedoch ein positives Fazit.

Hamburg. Der "Einstieg vorn", der seit 5. März auf allen Buslinien im Gebiet des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) gilt, wird grundsätzlich gut angenommen - jedoch nicht vonallen. Denn seit einigen Wochen tauchen an manchen Linienbussen Aufkleber in täuschend echt aussehendem HVV-Design auf. Darauf steht: "Wegen erwiesener Kundenunfreundlichkeit ab sofort wieder aufgehoben".

Diese gefälschten Aufkleber wurden mehrfach auf die wahren "Vorne einsteigen und Karte zeigen"-Hinweise geklebt. Das hat Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum auf Abendblatt-Anfrage bestätigt: "Das ist ärgerlich, denn die Fahrgäste werden dadurchnatürlich verunsichert." Die Fälschungen würden sofort entfernt, wenn Mitarbeiter sie entdecken.

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Bis auf den Ärger mit den Aufklebern zieht die Hochbahn jedoch ein positives Fazit: "Unsere Busfahrer und die Kunden haben sich zügig an diese neue Regelung gewöhnt und nehmen sie positiv auf." Nur in Einzelfällen sei es zu Beschwerden wegen längerer Wartezeiten aufgrund des Vordereinstiegs gekommen.

Wichtig sei jedoch, dass die Zahl der Schwarzfahrer deutlich gesunken sei - ein erklärtes Ziel der Maßnahme. Die Quote der Schwarzfahrer in den Hochbahnbussen ist laut Christoph Kreienbaum von durchschnittlich 3,5 Prozent auf aktuell unter zwei Prozent zurückgegangen. Das hätten stichprobenartige Fahrkartenkontrollen in den Bussenergeben.

Der HVV rechnet durch den "Einstieg vorn" mit Mehreinnahmen von bis zu sechs Millionen Euro pro Jahr: "Wir sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Bislang haben sich unsere Erwartungen mehr als erfüllt."