“Jung und Alt gemeinsam“ ist das generationsübergreifende Konzept, das seit November 2010 im neu errichteten Kindergarten von WABE e. V. und der Seniorenwohnanlage des Trägers Pflegen und Wohnen praktiziert wird.

Alsterdorf. Bis die Streuobstwiese so viele Früchte trägt, dass sie richtig viel Apfelmus einkochen können, wird es noch ein bisschen dauern, aber die ersten Versuche in der gemeinsamen höhenverstellbaren Küche gab es schon. Und auch dem gemeinsamen Weihnachtsplätzchen-Backen steht nichts im Weg in der Kita Alsterklang in Alsterdorf. "Jung und Alt gemeinsam" ist das generationsübergreifende Konzept, das seit November 2010 im neu errichteten Kindergarten von WABE e. V. und der Seniorenwohnanlage des Trägers Pflegen und Wohnen praktiziert wird. Beide Einrichtungen liegen direkt nebeneinander auf dem großzügigen Gelände am Maienweg. Gemeinsam machen die Senioren und die Kinder Hockergymnastik, treffen sich, da die Kita einen Musikschwerpunkt hat, zu regelmäßigen Singstunden oder zum Vorlesen. 12 bis 15 Kinder nehmen an den regelmäßigen Treffen stets teil, dazu etwa acht Senioren. Motto: Jeder kann, niemand muss. Montags wird immer ein Seniorencafé veranstaltet, zu dem ein Großteil der Kinder kommt.

"Es geht sehr viel verloren, wenn Senioren immer unsichtbarer werden", sagt Kita-Leiter Paulo de Sousa. "Viele Kinder wachsen ohne Großeltern auf. Hier erleben sie das Zusammenleben der Generationen." Viele Eltern würden für ihre Kinder gezielt dieses Konzept suchen, sagt Imke Göken von Pflegen und Wohnen. "Was alte Menschen im Überfluss haben, ist Zeit. Die Senioren fühlen sich hier gebraucht."

In vielem ähnelten sich die Bedürfnisse: Die Senioren können keine hohen Stufen mehr bewältigen, die Kinder noch nicht. Die Älteren müssen sich anstrengen, ihre Mobilität zu erhalten, die Kleinen müssen sie erst erwerben.

Der Jugendhilfeträger WABE betreibt in Hamburg noch zwei weitere Kitas mit dem Konzept "Jung und Alt gemeinsam" und richtet gerade eine vierte Kooperation ein.