Die Schulleitung beteiligt die Mütter und Väter intensiv am Schulleben, um ihnen die Scheu vor dem deutschen Schulsystem zu nehmen und den Kindern einen guten Start ins Bildungsleben sowie Chancengleichheit zu ermöglichen.

Altona. "Schüler, Eltern und Lehrer bestimmen an unserer Schule", sagt Michael Rieger, Leiter der Louise- Schroeder-Schule in Altona. "Wir wollen, dass sich die Eltern einmischen. Wir wollen sie beteiligen und auf einer Augenhöhe mit ihnen sprechen."

Die Schulleitung beteiligt die Mütter und Väter intensiv am Schulleben, um ihnen die Scheu vor dem deutschen Schulsystem zu nehmen und den Kindern einen guten Start ins Bildungsleben sowie Chancengleichheit zu ermöglichen.

Etwa die Hälfte der 425 Grundschüler hat ausländische Wurzeln, daher müssen Rieger, seine Stellvertreterin Sabine Ahrens-Nebelung und ihre Kollegen häufig Sprachbarrieren überwinden. Und genau aus diesem Grund hat die Schule ein ganzes Hilfsnetz für die Eltern gesponnen. Neben dem Projekt "Family Literacy" in der Vorschule und den ersten Klassen, bei dem Mütter und Väter gemeinsam mit Kindern in den Unterricht gehen, gibt es jeden Dienstagvormittag ein Elterncafé. "Etwa 30 Frauen kommen jede Woche, und wir geben ihnen viele Informationen", sagt Safiye Fidan-Denizhan, die diese Stunden leitet. "Sie wollen einfach gern wissen, wie das System in Deutschland funktioniert." Die Eltern schreiben und gestalten persönliche Bücher für ihre Kinder, lernen Spiele, Lieder und Reime und erfahren, wie wichtig regelmäßiges Vorlesen ist.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Angeboten in Zusammenarbeit mit freien Trägern aus dem Bezirk, etwa Informationen zu den Themen Medienkonsum, Computernutzung, Alkohol, Spielsucht, Streitkultur in der Familie und gemeinsame Spielnachmittage. Etliche Mütter lernen auf dem Schulhof gerade Fahrrad fahren, eine andere Gruppe möchte demnächst schwimmen lernen. Für Migrantinnen gibt es einen Deutschkursus. Für türkische Väter wird ein Väterkursus angeboten.