Als ich meiner Mutter sagte, ich hätte einen neuen Job auf dem Friedhof, war sie erst einmal still. Sie hatte sich wohl vorgestellt, dass ich dort irgendwo alleine in einem Häuschen sitze. Die meisten denken eher an Arbeit im Grünen als an Verwaltung und sind erstaunt, dass wir in Ohlsdorf rund 120 Computer haben. Für mich war es ein Schock, als ich das erste Mal in der Leichenhalle war. Da habe ich erst begriffen, wo ich arbeite. Jetzt ist es normal und ich weiß, dass der Tod zum Leben gehört. Wir sind fünf Kollegen in der IT-Abteilung - die Chefs sind Programmierer, die zwei anderen Systemadministratoren und ich bin die Anwenderbetreuerin. Wir haben das Friedhofsinformationssystem FRITS entwickelt. Damit werden die Gräber verwaltet. Man kann sehen, wann und wo Bestattungen sind. Wir haben einen digitalen Plan über die Belegung aller 236 000 Gräber. Außerdem hat jeder Gärtner ein Smartphone, mit dem er Zugriff auf FRITS hat. Damit kann er vor Ort Informationen über das Grab einsehen und eingeben. Das spart viele Wege.

Barbara Kroll, 46, arbeitet seit 15 Jahren in der Verwaltung des Friedhofs