Unser Grab aus dem Jahre 1908 ist ein Unikat und soll erhalten bleiben. Deshalb haben mein Mann und ich vor zwölf Jahren die Grabpatenschaft übernommen. Diese gibt es auf dem Ohlsdorfer Friedhof, damit die wunderbaren alten Grabmäler nicht verschwinden, denn sie sind ein wichtiger Beitrag für die Erinnerung. Der Tod gehört nämlich zum Leben, das versuche ich mit meiner Arbeit im Förderkreis zu zeigen. Das Thema sollte enttabuisiert werden. Man erfährt zum Beispiel so viel über die Kultur der Lebenden durch die Art, wie sie mit dem Tod umgehen. Um noch mehr zu erfahren, forsche ich auch zu der Friedhof- und Todesthematik. Für dieses Grab haben wir uns entschieden, weil uns die Gegend mit den vielen Kiefern so gut gefallen hat. Ich bin Französin, und in der Region, aus der ich komme, gab es ganz viel Kiefernwald. Ich liebe diesen Geruch. Außerdem finde ich es wichtig, dass es ein Kreuz auf dem Grab gibt. Und eine Bank, die Teil des Grabsteins ist und auf die man sich setzen kann, ist sicher etwas Einmaliges.

Christine Behrens, 66, Grabpatin und Mitglied des Förderkreises Ohlsdorf