Ich sehe mich in erster Linie als Ansprechpartner für alle Mitarbeiter. Diese sind hoch motiviert und schätzen es, in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem sie von so viel Grün umgeben sind. Auch wenn die Trauerfeiern selbst natürlich belastend sind und wir für die Trauerbewältigung auch Seminare anbieten, denke ich, dass die Mitarbeiter gerne hier arbeiten. Ganz wichtig ist für mich, dass sie Humor haben. Das ist schon fast ein Einstellungskriterium. Hier hat sich viel verändert. Neue IT, neues Qualitätsmanagement, neue Kostenrechnung. Über Fluktuation und ohne betriebsbedingte Kündigungen haben wir die Zahl der Mitarbeiter von 560 auf 350 reduziert - und konnten so sechs Millionen Euro pro Jahr einsparen. Neu ist auch das Verhältnis der Menschen zum Tod. Bei den Trauerfeiern wird andere Musik gespielt, man sieht öfters buntere Farben. Die Zahl der Urnenbeisetzungen nimmt zu. Deswegen ist die entscheidende Frage für uns, wie viel Fläche bleibt zukünftig für die Grabstellen und für Park- und Kulturlandschaft.

Wolfgang Purwin, 62, ist seit 1999 Geschäftsführer in Ohlsdorf