Winterdom lockt mit 240 Fahrgeschäften und Schankbetrieben. Preise nach umsatzschwachem Sommerdom stabil. Morgen Eröffnung.

Hamburg. Wenn sich der Abend über die Stadt senkt und bunte Lichter Buden und Karussells erleuchten, wenn es nach Glühwein und gebrannten Mandeln riecht und sich Musik mit den Rufen "Kommen Sie näher, treten Sie ein, fahren Sie mit!" mischt - ja, dann ist wieder Winterdom. Von morgen, 15 Uhr, bis zum 4. Dezember wird auf dem Heiligengeistfeld wieder das größte Volksfest des Nordens gefeiert, mit 240 Fahrgeschäften und Schankbetrieben, dem Märchenwald und einer Premiere: dem Sky Rocker aus Österreich.

22 Meter hoch hebt dessen Schwungarm die Fahrgäste in ihren skiliftähnlichen Sitzen an - wobei sich sowohl die Vierergondeln als auch der Schwungarm in rasantem Tempo um 360 Grad drehen. Nervenkitzel versprechen auch der "Booster", der in sechs Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt und die Fahrgäste in 55 Meter Höhe katapultiert, der Musikexpress "Troika" oder der "Fünfer Olympia Looping", die größte transportable Achterbahn der Welt. Ebenfalls mit dabei sind natürlich altvertraute Fahrgeschäfte wie Riesenrad, "Fliegender Teppich", Kettenkarussell, "Wilde Maus" oder Geisterbahnen. Doch es geht auch besinnlich und kindgerecht - etwa bei "Willy, dem Wurm", der Familienachterbahn, die in beschaulichem Tempo über Blumenwiesen und durch Berge und Tunnel fährt, oder im "Märchenwald", in dem die Geschichten von Rotkäppchen & Co. erzählt werden.

Nach den witterungs- und EHEC-bedingten schlechten Umsätzen des Sommerdoms hoffen die Schausteller jetzt auf bessere Geschäfte. Die Preise wollen sie jedoch nicht anheben. "Die bleiben auch dieses Mal stabil", verspricht Bernd Klempe, Vorsitzender des Landesverbands des ambulanten Gewerbes und der Schausteller.

Doch die Besucher kommen nicht wegen der stabilen Preise, sondern hauptsächlich wegen der Spaß-Devise "immer höher, schneller und spektakulärer". Dass das auch mal schiefgehen kann, hat gerade erst das Unglück auf dem Bremer Freimarkt gezeigt, bei dem sich in der vergangenen Woche eine Gondel von der "Krake" löste und mehrere Menschen verletzt wurden. Könnte das auch auf dem Dom passieren? "Um maximale Sicherheit zu bieten, werden die Fahrgeschäfte jedes Jahr vom TÜV untersucht", sagt Klaus Rüdiger, Schausteller aus Graz, und auf dem Dom mit dem "Sky Rocker" vertreten. Bevor die Karussells in Betrieb gehen dürfen, gebe es eine sogenannte Gebrauchsabnahme, bei der alle hoch beanspruchten Teile des Gerätes gesondert untersucht würden. "Nirgendwo wird umfangreicher geprüft als in Deutschland", sagt Bernd Klempe. Letztendlich bliebe Technik aber leider immer fehlbar.